Keine Klassenfahrt ins Ausland Keine Klassenfahrt ins Ausland: Wie Schulen in Halle auf Verbot des Ministers reagieren

Halle (Saale) - Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hat bis Ende des Schulhalbjahres Klassenfahrten ins Ausland untersagt. Die Kosten für anfallende Stornierung übernimmt das Land. Tullner begründete dies mit den ansteigenden Infektionszahlen.
„Aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklung ist diese Entscheidung zu begrüßen“, sagt Katharina Brederlow, Beigeordnete für Bildung und Soziales in Halle, auf MZ-Nachfrage. Da die Landesregierung zudem angekündigt hat, dass in den kommenden Tagen auch Regelungen für Fahrten innerhalb Deutschlands erlassen werden, rechnet das Landesschulamt nicht damit, dass die Schulen nun gleich auf neue Ziele innerhalb Deutschlands umschwenken. „Die Schulen werden zunächst abwarten“, erklärt Tobias Kühne, Sprecher des Landesschulamtes.
„Eine klare Ansage hätte den Schulen Ruhe gebracht“
Das Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ hatte bereits zu Schuljahresbeginn festgelegt, keine Auslandsfahrten anzubieten. Schulleiter Thomas Gaube hätte sich die Anweisung des Bildungsministers auch schon zu diesem Zeitpunkt gewünscht. „Eine klare Ansage hätte den Schulen Ruhe gebracht“, sagt er.
Gaube denkt dabei etwa an das Christian-Wolff-Gymnasium, dessen Abschlussjahrgang im September nach Kroatien gefahren ist. Weil es sich nicht um ein Risikogebiet gehandelt hat, gab es auch keine Stornierungsmöglichkeit. Vom Landesschulamt gab es dann die Order, dass die Fahrt stattfinden muss. Nach der Rückkehr wurden laut Schulleiter Andreas Slowig alle Schüler negativ auf Corona getestet.
Gaube versteht auch nicht, wieso die Auslandsfahrten lediglich für das erste Schulhalbjahr untersagt wurden. „Man hätte gleich ganz durchziehen können.“ Für Mandy Rauchfuß, Direktorin der Heinrich-Heine-Gemeinschaftsschule, sind Auslandsfahrten kein Thema. „Wir sind dabei, für Mai Abschlussfahrten zu organisieren.“ Und zwar, wie auch schon die Jahre zuvor, innerhalb Deutschlands. (mz)
