Kaufhaus-Neubau am Markt Kaufhaus-Neubau am Markt: Kaufhof bleibt bei «Galeria»
Halle/MZ. - Am Freitag ist der Grundstein gelegt worden, nun herrscht Gewissheit: Am Marktplatz in Halle entsteht ein neues Kaufhaus. "Ein paar Mal drohte das Aus, jetzt geht es los", sagte Frankonia-Geschäftsführer Uwe Schmitz. Das Unternehmen investiert 60 Millionen Euro auf der Nordost-Seite des Marktes. Davon fließt der größte Teil in ein Kaufhof-Warenhaus.
Schon Ende 2003 soll es fertig sein. "Obwohl wir mehrere Monate Zeitverzug haben, versuchen wir, das noch zu schaffen", so Frankonia-Koordinator Wolfgang Conrad zur MZ. Die Hoffnungen ruhen dabei auf den Generalauftragnehmer Schuppertbau GmbH, ein Unternehmen der Papenburg-Gruppe.
Viele bekannte Gesichter aus Politik und Wirtschaft waren bei der Grundsteinlegung am Vormittag anzutreffen. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Horst Rehberger (FDP) wies auf die momentan schwierige Lage im Einzelhandel hin, lobte den Mut der Frankonia und des Kaufhof, dennoch eine so große Investition zu tätigen. Der Neubau werde Halles Innenstadt im Wettbewerb mit anderen Standorten stärken. Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) sagte, das sei ein großer Tag für Halle. Eine lange, schwierige Diskussion finde nun ihr Ende. Mit Blick auf eine Gruppe von Demonstranten, die am Freitag erneut gegen das Vorhaben protestierten, erklärte Häußler: "Die Kritiker werden damit leben müssen." Es sei aber gut gewesen, dass kontrovers diskutiert wurde.
Erleichterung herrscht darüber, dass der Kaufhof nun doch das Galeria-Konzept umsetzen will. Somit würden künftig auch gehobene Warensortimente anzutreffen sein, hieß es. Vor einigen Wochen noch hatte Konzernchef Lovro Mandac vor Stadträten erklärt, man werde nur ein einfaches Warenhaus einrichten, sollte die Stadt den Abriss des Eckgebäudes Marktplatz 23 ablehnen, das wie ein Fremdkörper in den Neubau hineinrage.
Obwohl die Stadt an dem Streitobjekt festhielt, kommt nun doch das Galeria-Warenhaus. 7,8 Millionen Euro investiere man in dessen Ausstattung, so Halles Kaufhof-Chef Ralf-Peter Irrenberg. "Davon wird nicht mehr abgerückt", sagte er.
Ist der Neubau fertig, verfügt der Kaufhof über insgesamt 21000 Quadratmeter Verkaufsfläche am Markt. Darin einbezogen ist das bereits 1994 errichtete Kaufhaus. Dort soll der Elektroniker Saturn, der wie der Kaufhof zur Metro-Gruppe gehört, künftig 3900 Quadratmeter belegen und die zwei oberen Etagen komplett ausfüllen. Irrenberg sagte, dass im Neubau auch Lebensmittel angeboten würden. Im Obergeschoss werde ein Restaurant eingerichtet. "Von der Dachterrasse wird man einen schönen Blick auf den Markt haben."