1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Kampfarena Riebeckplatz: Kampfarena Riebeckplatz in Halle: Wird Papenburg das Kongresszentrum errichten?

Kampfarena Riebeckplatz Kampfarena Riebeckplatz in Halle: Wird Papenburg das Kongresszentrum errichten?

Von Dirk Skrzypczak 21.08.2018, 07:04
Die Visualisierung der Papenburg AG  zeigt den „alten“ Bebauungsplan für den östlichen Riebeckplatz mit  Parkhaus (1), Bürokomplex (2) und Hotel (3). Das Hotel soll auch weiterhin kommen. Allerdings könnte aus dem Bürohaus nun das Kongresszentrum werden, wenn die Betreiberfrage beklärt werden kann.
Die Visualisierung der Papenburg AG  zeigt den „alten“ Bebauungsplan für den östlichen Riebeckplatz mit  Parkhaus (1), Bürokomplex (2) und Hotel (3). Das Hotel soll auch weiterhin kommen. Allerdings könnte aus dem Bürohaus nun das Kongresszentrum werden, wenn die Betreiberfrage beklärt werden kann. Grafik MZ

Halle (Saale) - Es gehört zur Firmenphilosophie der Günter Papenburg AG, sich nicht öffentlich zu geplanten Bauvorhaben in Halle zu äußern. Und so ist es auch beim jüngsten Paukenschlag des mächtigen Baukonzerns. Im nordöstlichen Quadranten am Riebeckplatz, dort, wo sich noch ein öffentlicher Parkplatz befindet, will Papenburg ein Kongresszentrum bauen - so die Stadt mitspielt. MZ-Anfragen dazu lässt das Unternehmen unbeantwortet.

Dafür spricht Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos). „Das Interesse von Investoren am Riebeckplatz zeigt sein Entwicklungspotenzial. Und dass Papenburg nun die Idee von einem Kongresszentrum aufgreift, ist der Beleg dafür, welche Möglichkeiten wir noch haben.“

Bau am Rieeckplatz Halle: Maritim-Chefin Gommolla gesprächsbereit

Kurz vor der ersten Stadtratssitzung nach der Sommerpause zieht Wiegand nun ein As - und diese Trumpfkarte braucht der 61-Jährige. Bis Ende Juni hatte der OB Zeit, einen Investor für das Maritim zu finden - der bereit ist, an dem Standort ein modernes Kongresscenter mit einem Hotel zu errichten. Zum Stadtrat am 29. August will er über die Ergebnisse sprechen. Es wird spannend. „Es ist richtig, dass wir das ehemalige Maritim in Halle nicht mehr als Hotel betreiben und das Grundstück verkaufen wollen“, heißt es aus der Maritim-Zentrale in Bad Salzuflen auf Anfrage der MZ.

Am 31. Juli habe es ein Telefonat zwischen dem OB und Maritim-Chefin Monika Gommolla gegeben. Der OB habe darauf verwiesen, „mehrere Interessenten für ein Hotel- und Kongresszentrum zu haben“. Die Maritim-Gesellschaft sei gesprächsbereit. „Leider hat sich bis heute keiner der erwähnten Interessenten bei uns gemeldet“, erklärt Gommolla.

Baugebiet am Riebeckplatz Halle: 4.600 Quadratmeter großes Gelände mit dem Noch-Parkplatz

Und in diese Gemengelage platzt plötzlich Papenburg hinein. Das 4.600 Quadratmeter große Gelände mit dem Noch-Parkplatz nordöstlich des Riebeckplatzes gehört der AG bereits. Ursprünglich wollte das Unternehmen dort einen Bürokomplex mit unterschiedlichen Gebäudehöhen bauen - 14 Stockwerke mit 58 Metern sowie einen siebengeschossigen Anbau, der es auf 28 Meter bringt. Außerdem ist ein Parkhaus vorgesehen. Just am 29. August wird sich der Stadtrat mit diesem (veralteten?) Bebauungsplan beschäftigen.

Gut möglich, dass die Stadtverwaltung zur Sitzung schon Fakten für ein Kongresszentrum präsentieren wird. „Wir prüfen die Rechtsform für einen Betrieb und die Wirtschaftlichkeit“, sagt der OB. Man werde diese Informationen dann dem Stadtrat zur Entscheidung vorlegen. Unter anderem lässt der OB kalkulieren, ob die Stadt so ein Kongresszentrum auch selbst betreiben kann - Kongresszentren gelten allerdings als Zuschussgeschäft.

Ziehen doch noch Studenten in das ehemalige Maritim-Hotel in Halle ein?

Und was wird aus dem Maritim, das bis zum 30. September noch an das Land als Flüchtlingsunterkunft vermietet ist? Eine Ruine? Nicht, wenn es nach der Firma Bankimmobilien aus Halle geht. Vor einem Jahr hatte sie ihr Interesse bekundet, das Hotel erhalten und dort Mikroappartements für Studenten einrichten zu wollen. Ein Plan, den der OB ablehnt und den der Stadtrat mit einem Bebauungsplan gestoppt hatte. Nun werden die Karten neu gemischt.

„Dass Papenburg an anderer Stelle am Riebeckplatz ein Kongresszentrum bauen will, wundert uns“, sagt Bankimmobilien-Chef Gunnar Schlicht. „Wir warten die weitere Entwicklung ab. Gegen die Stadt zu arbeiten, macht keinen Sinn“, meint er. Hebt der Stadtrat den B-Plan für das Maritim auf, wäre der Weg für die Bankimmobilien wohl frei. „Wir stehen zu unserem Konzept“, sagt Schlicht. Knackpunkt könnten die Kosten sein. So soll der Kaufpreis für das Maritim bei rund zwölf Millionen Euro liegen. (mz)

Als möglicher Standort für das Kongresszentrum ist jetzt der Parkplatz nordöstlich des Riebeckplatzes im Gespräch.
Als möglicher Standort für das Kongresszentrum ist jetzt der Parkplatz nordöstlich des Riebeckplatzes im Gespräch.
Silvio Kison