Jugendstil wird präsentiert
Halle/MZ. - fallen und haben eine Glasfassade freigegeben, die sich auf drei Stockwerken in acht große Fenster gliedert. Sie ersetzt die schlichte Metall-Vorhangfassade aus den 1960er Jahren. Eine Rekonstruktion der ursprünglichen Fassade war nicht möglich, weil entsprechende Bauakten fehlten.
Innen laufen noch Rohbau-, Ausbau- und Restaurierungsarbeiten, so dass man den Eröffnungstermin kaum glauben mag. Doch der Leiter der unternehmenseigenen Bauabteilung, Hermann Malonn, ist zuversichtlich: "Ende Oktober können die ersten Kunden einkaufen." Ein genauer Eröffnungstermin stehe allerdings noch nicht fest.
Nachdem "New Yorker" das 1907 als Konfektionshaus Weiss eröffnete Gebäude vor zwei Jahren von Karstadt gekauft hatte, begann der Umbau in dem leer stehenden und ziemlich baufälligen Haus Anfang dieses Jahres. Im Inneren waren Denkmalschutz-Auflagen zu beachten. Trotzdem konnte ein an die Rückseite grenzendes Gebäude mit einbezogen werden; zudem wird noch eine Rolltreppe eingebaut.
Erhalten geblieben ist neben der Glaskuppel auch der elegante, restaurierte Treppenaufgang mit dem reich verzierten Stahlgeländer und den umlaufenden Balustraden in der Mitte der Verkaufsräume. Sie erstrecken sich auf rund 2 100 Quadratmetern über vier Etagen. "Damit ist die hallesche Filiale unsere drittgrößte", wie Marketing-Direktor Volker Putzmann erklärte. Fast wäre es sogar die zweitgrößte geworden. Doch seit 14 Tagen gebe es in Braunschweig, am Firmensitz, eine Filiale mit fast 3 000 Quadratmetern, so dass Halle unter 645 Geschäften in 25 Ländern den dritten Platz einnehme. Aber das, so meinte er, sei ja auch nicht schlecht. "Zumal wir schon seit 1991 in Halle präsent sind."
Auf den Etagen kommt der freigelegte Jugendstil-Dekor an Pfeilern und Brüstungen wieder gut zur Geltung. Angeboten werden dort Bekleidung, Schuhe, Unterwäsche, Bademode und Accessoires eigener Marken, und zwar in erster Linie für männliche und weibliche Kunden zwischen zwölf und 39 Jahren. "Es wird mehr Auswahl und mehr Präsentation geben und damit ein größeres Einkaufserlebnis als bislang in der Großen Ulrichstraße", kündigte Volker Putzmann an.
Diese, die "alte" Filiale werde noch vor dem Weihnachtsgeschäft umgestaltet und präsentiere sich danach mit dem Namen "Ann-Christine". Unter diesem speziell auf weibliche Kundschaft im Alter von 16 bis 36 Jahren zugeschnittenen Konzept liefen bislang erst sechs Filialen, drei davon gibt es in Deutschland.