Judo-WM Judo-WM: Luise Malzahn muss früh die Segel streichen

Rio/Halle/Mz/zag - Den Bruchteil einer Sekunde nicht aufgepasst - und die monatelange harte Arbeit im Vorfeld war für die Katz: Bei der Judo-WM in Rio hat sich Luise Malzahn vom SV Halle am Freitag gleich in ihrem ersten Kampf von Viktoriia Turks ausbremsen lassen. Die Ukrainerin landete gut eine Minute vor Kampf-Ende die entscheidende Wertung mit einer sogenannten Überstürzertechnik. Bitter war nur, dass die 23 Jahre alte Hallenserin bis dahin auf der Siegerstraße war: Zwei ihrer Angriffe hatten der Polizeikommissarin zählbares Kapital eingebracht. Doch Turks Wertung war insgesamt die wertvollere.
„Das frühe Aus ist schade. Die Aufgabe war eigentlich lösbar“, befand Luise Malzahns Schwester Claudia. Die 30-Jährige ist selbst vom Fach, hatte letztes Jahr bei Olympia noch für die deutschen Farben gekämpft und danach ihren Judoanzug wegen einer erneuten Knieverletzung ausgezogen.
Bis zu Turks Wertung hatte die 78-Kilo-Frau des Deutschen Judobundes die Ukrainerin im Griff. Doch ein bisschen zu verhalten war Luise Malzahn herangegangen, dabei kannte sie Turks aus einigen Kämpfen, die sie bislang auch immer für sich entscheiden konnte. Diesmal kam sie augenscheinlich nur schwer ran an ihre Kontrahentin.
Eine Chance hat die SV-Athletin noch in Rio - falls sie für die Mannschaftswettbewerbe am Sonntag nominiert wird.