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Jubiläumsjahr 2018 Jubiläumsjahr 2018: Die Händel-Halle wird 20

Von Detlef Färber 03.01.2018, 07:00
Die Händel-Halle in vollem Glanz
Die Händel-Halle in vollem Glanz Wolfgang Scholtyseck

Halle (Saale) - Doch schon so lange her? Oder erst? Wie man’s nimmt, jedenfalls wird in diesem Jahr das Jubiläum des halleschen Konzerthauses gefeiert. Denn dort, auf der „Spitze“, die erst neuerdings wieder vollbebaut ist, klaffte bis über die Mitte der 1990er Jahre ein riesiges Bauloch mit einer Brache ringsum, für die der Abriss des mittelalterlichen Wohnviertels in den letzten Jahren der DDR gesorgt hatte.

Dass es überhaupt zum Bau der Händel-Halle kam, hatte auch mit der Ansiedlung der MDR-Radiozentrale zu tun. Dieses Projekt wackelte seinerzeit synchron mit dem Wackeln des Projekts Musikhalle. Doch Halles damaliger Oberbürgermeister Klaus Rauen (CDU) ließ nicht locker, und so konnte das Haus mit seiner - dem historischen Namen des Viertels entlehnten - architektonisch reizvollen Gebäudespitze entstehen: und am 15. Oktober 1998 eröffnet werden.

Trennung von Betreiberfirma

Aber die Händel-Halle hatte es anfangs zunächst schwer, denn bereits zwei Jahre zuvor war mit dem lange von einer Schließung oder gravierenden Umnutzung bedrohten Steintor-Varieté eine Bühne mit ähnlicher Größe wieder einsatzbereit - und erneut erfolgreich. Allerdings hatte die nun quasi auch konkurrierende Händel-Halle mit der Staatskapelle, die damals noch Philharmonisches Staatsorchester hieß, auch eine Art Ankermieter. Außerdem war hier jahrelang das MDR-Rundfunksinfonieorchester mit einer Konzertreihe präsent. Doch weil es so (mit dem Opernorchester) drei Spitzenorchester in Halle gab, zogen sich die Radiosinfoniker angesichts des Mangels an ausreichend Publikum zurück.

Und auch sonst entwickelte sich das Haus nicht annähernd zu der Zugnummer, als die es sich die Stadt als Eigentümerin gewünscht hatte. So trennte man sich nach zehn Jahren von der Betreiberfirma Artes, schrieb die Halle neu aus, und in den folgenden fünf Jahren waren die Händel-Halle und das Steintor in einer Hand: Mit mancherlei Synergieeffekten zwar, aber dennoch zog die Betreiberfirma Event-net bei der nächsten Ausschreibung den Kürzeren.

Zusammenarbeit mit der Uni

Seit nunmehr vier Jahren betreiben die Konzert- und Festivalveranstalter („Women in Jazz“) Ulf Herden und Matthias Winkler das Haus - und offenbar mit Erfolg. Neben klassischen Konzerten finden nun auch verstärkt Rockkonzerte oder Auftritte zugkräftiger Comedians hier statt - oder sogar Sportveranstaltungen. Zudem habe sich die Halle auch für Kongresse mittlerer Größe, etwa im Medizinbereich, bewährt, freut sich Herden - nicht zuletzt dank guter Zusammenarbeit mit der Uni. „Auch unsere Kunstmesse“, so Herden, sei in der Händel-Halle erfolgreich gewesen. Deshalb finde sie „2018 hier wieder statt.“

Zwischendurch stehen aber auch Modernisierungen in der Technik an. Dafür hat der Stadtrat schon eine Million Euro bewilligt, mit denen die AMX-Steuerung der Veranstaltungstechnik erneuert werden kann.

(mz)