Cultoursommer Ist das Jazz? In Halle wird mit Humor und Musik aufgeklärt
Seit über zehn Jahren organisiert Peter Häseler die Jam Session im Objekt. Nun will er über das Genre aufklären - mit Humor und Musik.
Halle (Saale)/MZ - Jazz - das ist doch, wenn auf der Bühne alle durcheinander spielen? Wenn’s quietscht und pfeift, dass sich so mancher Zuhörer am liebsten die Ohren zuhalten möchte? Oder vielleicht gar das Konzert verlassen will, weil beim besten Willen keine Melodie und erst recht keine Harmonie in den gespielten Tönen zu erkennen ist?
Nun ja, Peter Häseler hört solcherart Bemerkungen öfter und kann die dahinterstehenden Befürchtungen oder auch Erfahrungen - je nach dem - nur zu gut verstehen. Der hallesche Bassist, Kontra- ebenso wie E-Bass-begeistert, organisiert seit über zehn Jahren die hallesche Jazz Jam Session im Objekt 5. Doch während dort zumeist das interessierte „Fachpublikum“ erscheint, lauscht und genießt, begegnet dem Jazz-Musiker in alltäglichen Gesprächen durchaus öfter mal Skepsis gegenüber dieser speziellen Musikgattung.
„Ja, es ist ein Ja(zz-Ka)barett“
„Zu Unrecht“, wie Häseler findet. Und zugleich schade für diejenigen, die aufgrund ihrer Zweifel gar nicht erst auf die Idee kommen, einen ganzen Abend lang ein Jazzkonzert erleben zu wollen. Wohl wissend darum hat sich der Musiker daran gemacht, ein Programm zur „Aufklärung“ über dieses Genre, aber auch über die größten Irrtümer über den Jazz zu erarbeiten: das Jabarett.
Jabarett? „Ja, es ist ein Ja(zz-Ka)barett, mit dem wir dem Publikum anhand musikalischer Beispiele erzählen, was Jazz eigentlich ist, was ihn ausmacht“, so Peter Häseler, der das Programm noch vor Corona fix und fertig geschrieben und arrangiert hatte. Doch die Pandemie machte sowohl der Zusammenstellung der Band als auch den Proben einen längeren Strich durch die Rechnung. Nun aber ist es soweit, dem zweifelnden Zuhörer den Weg zum Musikgenuss zu ebnen - spielerisch.
Dabei lässt es Häseler am Bass, der sich mit dem Österreicher Stefan Konrad an der Trompete, Gitarrist Vinzenz Wieg und Gerd Hoppe an den Drums fachmännische Verstärkung geholt hat, locker angehen. Sein Motto: „Ein falscher Ton, was macht das schon?“ sagt eigentlich alles. Dass die „falschen“ Töne durchaus beabsichtigt und vielmehr hohes spielerisches Können sind, erfährt das Publikum ebenso wie die Kunst der Improvisation eines musikalischen Grundthemas, das dem Zuhörer stets wiederbegegnet. Doch es hieße nicht Jazz-Kabarett, wenn es nicht auch vergnüglich und amüsant zugehen würde. Schließlich soll das Programm, das sich zweifellos auch für den Musikunterricht in der Schule eignet, vor allem eins: Spaß machen. Und zwar sowohl dem Publikum als auch den Musikern. Denn schließlich ist es - Jazz ...
Premiere im Hof des NT, Mittwoch, 28. Juli, 20 Uhr, Tickets auf cultoursommer.de