Immer in Kontakt mit Paul McCartney Immer in Kontakt mit Paul McCartney: Mini-Ausgabe des Beatles-Museums im Wohnzimmer

Halle (Saale)/Hergisdorf - Gibt es ein Wiedersehen mit Paul McCartney? Günter Winkler hofft es sehr. Kein Tag vergeht im Leben des 66-Jährigen, an dem er nicht in irgendeiner Weise mit dem Sänger der Beatles in Verbindung steht. Wenn es auch kein direkter persönlicher Kontakt ist, so dreht sich trotzdem alles um den früheren Frontmann der Beatles und seine Band.
Täglich bekommt Winkler auf sein Smartphone Infos über die Band geschickt. Der Absender: das Beatles-Museum in Halle. Als Mitglied des Hauses gehört dieser Service zum guten Ton. Die Nachrichten erinnern den Mann aus Hergisdorf an wichtige Ereignisse aus der Bandgeschichte. Sie informieren ihn auch über aktuelle Themen, die die Bandmitglieder der 1970 aufgelösten Formation betreffen.
Das letzte Mal erlebte Winkler ein Konzert mit McCartney vor drei Jahren in der Waldbühne in Berlin
Das letzte Mal erlebte Winkler ein Konzert mit McCartney vor drei Jahren in der Waldbühne in Berlin. Ringo Starr sah er im vergangenen Sommer zum Konzert im Berliner Tempodrom. Winkler rechnet stark damit, dass zumindest McCartney im Spätherbst wieder auf Tour durch Europa geht. „Wenn er auch in Deutschland spielen sollte, bin ich wieder dabei“, sagt Winkler.
Seine ganz persönliche Beatles-Geschichte begann für Winkler, der in Kleinmachnow aufwuchs, mit zwölf Jahren. „Wir wohnten direkt an der Mauer zu Westberlin. Ich konnte im Radio Rias und SFB empfangen.“
Fan der Beatles: „Die Vielseitigkeit gefällt mir. Es gibt kaum Titel, die sich ähneln“
Eines Tages hörte er dort zum ersten Mal den Beatles-Song „She loves me“ und war begeistert. Wie auch von all den anderen Liedern der Band, die folgten. „Die Vielseitigkeit gefällt mir. Es gibt kaum Titel, die sich ähneln“, schwärmt Winkler.
Anfangs setzte er sich mit dem Kassettenrekorder und angeschlossenem Mikrofon vor das Radio, um die Musik aufzunehmen. „Und wehe, es kam in dem Moment jemand bei mir zur Tür herein“, erzählt Winkler lachend.
Wohnung als Mini-Ausgabe des halleschen Beatles-Museums
Von dieser Zeit an sammelte er alles, was er über die Beatles bekommen konnte. Zu DDR-Zeiten war das gar nicht so einfach. Veröffentlichungen waren äußerst rar. Erst mit der Wende konnte Winkler so richtig aus dem Vollen schöpfen.
Über die Jahre wurde Winklers Sammlung so umfangreich, dass sie heutzutage ein ganzes Zimmer bis an die Decke füllt und mit Fug und Recht als Mini-Ausgabe des halleschen Beatles-Museums bezeichnet werden kann.
Beatles-Fan: Schallplatten, CDs, DVDs bis hin zu mehr als 100 Kaffeetassen, Untersetzern und Kissen
Es gibt nichts, was es nicht gibt. Angefangen bei Autogrammkarten über Schallplatten, CDs, DVDs bis hin zu mehr als 100 Kaffeetassen, Untersetzern und Kissen. Sogar Zigarrenbauchbinden mit den Pilzköpfen bewahrt Winkler neben Sonderbriefmarken in einem Album auf.
Winklers Beatles-Welt fängt nicht erst hinter der Tür seines kleinen Privat-Museums an. Bereits im Flur seines Hauses hängen etliche Fotos und limitierte Autogramme von Weggefährten der Gruppe.
Winkler macht aus seiner Beatles-Leidenschaft kein Geheimnis. Der frühere Gästeführer trägt fast täglich Socken und T-Shirts mit Beatles-Motiven. Und: Natürlich legt er sich in Beatles-Bettwäsche zum Schlafen. „Ich weiß, das ist verrückt“, sagt er. Aber so sei es nun einmal. Seine Ehefrau kenne es nicht anders.
Fan der Beatles: „In Liverpool und London war ich noch nicht, aber das habe ich mir fest vorgenommen.“
Dem Beatles-Fan entging in diesen Tagen natürlich nicht die Ausstellungseröffnung mit künstlerischen Arbeiten von Yoko Ono im Leipziger Museum der bildenden Künste. Die Schau der Witwe von Beatle John Lennon weckt seine Neugierde.
„Da fahre ich bestimmt hin“, sagt Winkler. Genauso wie zu den Stätten der Beatles. „In Liverpool und London war ich noch nicht, aber das habe ich mir fest vorgenommen.“ Na klar, für einen Beatles-Fan wie ihn geradezu ein Muss. (mz)