"Ich hab es schon beim Biss gemerkt": "Ich hab es schon beim Biss gemerkt": Hobbyangler zieht Riesen-Hecht aus der Saale

Halle (Saale) - Angeln ist kein Kraftsport. Aber ein bisschen kämpfen musste Sebastian Brassel schon, bis er den mehr als einen Meter langen Hecht aus der Saale gezogen hatte. Eigentlich wollte sich der 30-jährige Hobbyangler mittags nur kurz zu einem Arbeitskollegen ans Ufer setzen, der schon seit 7 Uhr früh dort angelte, aber nichts Nennenswertes gefangen hatte.

Nach drei Angelwürfen war Brassel erfolgreich. Und wie. Knapp 14 Kilo schwer und 105 Zentimeter lang war der Hecht, den er nach zehn Minuten an Land hatte. „Ich hab schon beim Biss gemerkt, dass das ein großer ist. Aber bis zum Ufer habe ich ihn nicht gesehen, das hat mich schon ein bisschen gewundert“, sagt Brassel.

Dass dem Hobbyangler sein großer Fang bei praller Hitze am Mittag gelang, ist ungewöhnlich. „Normalerweise heißt es unter Anglern, dass man in der Mittagshitze nur selten etwas fängt. Aber ich widerlege das immer wieder“, sagt Brassel. Der Hecht hat es ihm aber auch nicht leicht gemacht. Nachdem er angebissen hatte, verhielt er sich zunächst relativ ruhig.

„Am Anfang hat es sich eher angefühlt wie ein großes Stück Holz, aber dann ist er gegen die Flussrichtung geschwommen“, sagt Brassel. Das minutenlange Tauziehen gegen die Angel konnte der Fisch aber nicht gewinnen. Auch wenn er kurz vor dem Ufer noch einmal zwischen die Wasserpflanzen abgetaucht ist, irgendwann lag er am Ufer. Das ist der Moment, auf den jeder Angler stolz ist.

Eine Angel in der Hand hatte Brassel schon, bevor er richtig laufen konnte, sagt er. Die Passion sei direkt von seinem Opa an ihn weitergereicht worden. Meistens ist Brassel in Halle unterwegs, angelt aber auch im Saalekreis und im Urlaub auch manchmal ganz woanders. „Am meisten Spaß macht mir beim Angeln die Ruhe“, sagt er.

Nach einem stressigen Tag im Großhandel, wo Brassel als Verkäufer arbeitet, sei das Angeln die perfekte Abwechslung. Ob dabei ein Fisch anbeißt, oder nicht, sei gar nicht so wichtig. „Natürlich ist es schön, aber die Natur und die Stille ist das Wichtigste“, sagt Brassel. Obwohl der Hecht sicherlich einer der spektakulärsten Erfolge des Hobbyanglers ist, so ist er doch nicht der größte Fisch, den er je an Land gezogen hat. Den Rekord hält ein rund 1,5 Meter langer Wels, den Brassel 2018 gefangen hat.

Die Saale sei mittlerweile so sauber, dass man bedenkenlos nicht nur darin angeln, sondern auch schwimmen kann. Hechte, wie den, den Brassel gefangen hat, kann man sogar essen. Seine Mutter habe sich sehr gefreut, als er ihr das Foto von seinem Angelerfolg geschickt hatte, sagt Brassel. „Das gibt natürlich ein paar schöne Filets.“ (mz)