Hubertus Schmidt Hubertus Schmidt: Er ist Halles Posaunen-Engel im Advent

Halle (Saale) - Er gehört zu den beeindruckendsten Solisten auf der Posaune. Und er liebt die Hobbits. Und nicht nur die: Seit seinem Musikstudium in Los Angeles ist Hubertus Schmidt von den großen Filmmusiken fasziniert. In München hat der 51-Jährige, der aus Münster stammt und in Detmold, Berlin und in den USA Posaune studiert hat und jetzt an der halleschen Staatskapelle Solo-Posaunist ist, mehrfach für die amerikanische Filmproduktionsgesellschaft Paramount Pictures diverse Filmmusiken eingespielt.
Und auch die Hallenser dürfen demnächst von der Leidenschaft des sympathischen Ausnahme-Musikers profitieren: Am 2. Dezember wird Schmidt gemeinsam mit Arno Krokenberger an Orgel und Piano sowie Ivo Nitschke am Schlagzeug den „Herrn der Ringe“ in Wort und Musik zu Gehör bringen. Für das Wort konnte übrigens der bekannte Radio- und TV-Sprecher Axel Thielmann gewonnen werden, der aus den Originaltexten von J. R. R. Tolkien liest.
Konzert in der Händel-Halle
„Für dieses Konzert musste aus den 1.700 Seiten des Werks eine Essenz für 30 Minuten Text destilliert werden“, so Hubertus Schmidt, auf dessen Konzept das festliche Konzert in der Händel-Halle basiert. Und da der „Herr der Ringe“-Abend eben ein Weihnachtskonzert sein soll, hat sich der Posaunist noch einen passenden Übergang von Mittelerde in die vorweihnachtliche Winterwunderwelt hierzulande ausgedacht.
Am Ende des Konzerts soll nämlich Sinatras Christmas-Album stehen, doch dieser Schluss käme wohl etwas unpassend, meint Schmidt. „Also werden wir von den Hobbits mit dem amerikanischen Weihnachtslied ,Little Drummer Boy’ auf das Weihnachtsfest überleiten“, so Hubertus Schmidt, der auch als Lehrer an der Latina arbeitet. Seine Schüler können von ihm allerhand lernen, denn Schmidt hat aus seiner interessanten Biographie einiges zu erzählen.
Zusammenarbeit mit mit Leonard Bernstein
So hat Hubertus Schmidt bereits 1988 gar mit Leonard Bernstein, mit dem er als Solo-Posaunist in London, Moskau und anderen namhaften Konzertorten auftrat, zusammengearbeitet. Nach einem Solo in Sibelius’ 7. Sinfonie hat Bernstein ihn mit den Worten: „Es klingt, als würde Gott sprechen“ geadelt. Viele Kammermusik-Auftritte führten Schmidt nach Berlin, London und Wien, und 1992 wurde er zum Solo-Posaunisten der Staatskapelle Halle berufen. Regelmäßig tritt er als Solist mit Orchestern auf, und gemeinsam mit dem Pianisten Tomoko Sawano von der Berliner Universität der Künste hat er das berühmte Album „Belcanto“ produziert.
Schmidt war Lehrer für Blechbläser für die Venezuela-Tour des venezolanischen Dirigenten Gustavo Dudamel - gemeinsam mit Deutschlands erstem Landesjugendorchester. Und auch im fernen Puerto Rico genießt Schmidt einen guten Ruf: Dort ist er seit diesem Frühjahr Solist und Pädagoge der Puerto Rico Brass Week, die jedes Jahr Mitte März stattfindet. (mz)
„Herr der Ringe“, 2. Dezember, Händel-Halle, 19.30 Uhr