Hochwasserschäden Hochwasserschäden: Neustart noch in diesem Jahr

Halle/MZ - Es riecht unangenehm modrig auf der gesamten Peißnitz, die nach dem Hochwasser seit dem Wochenende weitgehend wieder trockenen Fußes erreichbar ist. Doch das interessiert Rainer Panse, Chef des Fördervereins des Peißnitzexpress’, im Moment nur am Rande: „Wir werden jede Menge Hilfe und Geld brauchen“, sagt er. Durch das schlimmste Hochwasser, das die Parkeisenbahn jemals getroffen hat, ist praktisch alles im Mitleidenschaft gezogen worden: Bis unter die Decke stand das Wasser. Und damit auch alle Relais und die komplette Elektrik, die den Fahrbetrieb steuert.
Die Aufräumarbeiten haben am Wochenende begonnen. Doch ob auch die Schienen beschädigt sind, wissen die Parkeisenbahner noch nicht: Teilweise stehen sie noch unter Wasser, eine Begutachtung war noch nicht möglich.
Der Verein hat ein Spendenkonto eingerichtet
Trotzdem hat der Verein auf einer Sitzung in der vergangenen Woche beschlossen, dass der Betrieb noch in diesem Jahr wieder aufgenommen wird, notfalls im Behelfsbetrieb. Denn die Welle der Hilfsbereitschaft ist enorm: Die Deutsche Bahn habe Unterstützung durch Lehrlinge angekündigt, die zum Beispiel die Gleise und die Signale in Stand setzen können, berichtet Panse. Und in der nächsten Woche kommen Mitglieder von Parkeisenbahnen aus Berlin, Gera, Leipzig und Cottbus, um bei den Reparaturarbeiten zu helfen. „Wir rechnen so mit um die 20 Mann“, freut sich der Vereinschef. Auch die Havag, die seit 2008 die Parkeisenbahn betreibt, hatte am Wochenende Unterstützung für die Reinigungsarbeiten geschickt.
Ziel ist es, so Havag-Sprecherin Iris Rudolph, dass der Förderverein aus eigener Kraft die Bahn wieder zum Laufen bekommt - also im Idealfall ohne städtische Gelder. „Angesicht der anderen großen Hochwasserschäden wäre es auch unfair, hier auf öffentliche Mittel zu pochen“, findet Rainer Panse diesen Weg in Ordnung. Der Verein hat ein Spendenkonto eingerichtet.
Jetzt gilt es, zu retten, was noch zu retten ist: Möbel, Werkzeuge, Uniformen, Spezialglühbirnen, selbst die zentrale Schaltuhr aus den 30er Jahren standen komplett unter Wasser. Da der Verein den Boden das Betriebsgebäude nach dem letzten Hochwasser 2011 gefliest und Plastiktüren eingesetzt hatte, ist der bauliche Schaden wohl gering. Wie viel Geld zur Wiederinbetriebnahme benötigt wird, ist noch offen. Wie hoch das Wasser stand, zeigt dagegen seit Samstag eine neue Markierung am Fahrkartenschalter.