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Hilf deinem Kino! Hilf deinem Kino!: Werbung schauen kann Kinos retten - auch ohne Geldspende

Von Katja Pausch 26.03.2020, 14:23
Leeres Kino, leere Kassen. Doch Luchskino-Chef Wolfgang Burkart hatte da eine Idee, um die Magie des Kinos zu retten.
Leeres Kino, leere Kassen. Doch Luchskino-Chef Wolfgang Burkart hatte da eine Idee, um die Magie des Kinos zu retten. Silvio Kison

Halle (Saale) - „Und abends geh’n wir ins Kino ...“ Dieser Satz klingt derzeit wie eine Verabredung aus sehr sehr fernen Zeiten. Seit genau 14 Tagen müssen auch Halles Kinos geschlossen bleiben, um die weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern.

Den Lichtspielbetreibern gehen mit dem Ausbleiben des Kinopublikums Unsummen an Einnahmen verloren, die Existenz nicht nur der Kinos selbst, sondern auch von Verleihern und Zulieferern steht auf dem Spiel. Das Kino steht damit vor dem Aus - und damit verbunden ein Medium, das seit Kindheitstagen magische Momente schafft.

Werbung schauen kann Kinos retten - auch ohne Geldspende

„Natürlich begrüßen wir ausdrücklich die Regelung, wonach auch wir keine öffentlichen Veranstaltungen mehr durchführen dürfen“, erklärt Luchskino-Chef Wolfgang Burkart, der wie alle die Hoffnung hegt, dass mit diesen Maßnahmen die Verbreitung des Virus entschleunigt werden kann. Voraussichtlich bis zum 20. April gilt diese Regelung. Bis dahin ist die einzige Option, das Luchs-Team zu unterstützen, der Kauf von Ticketgutscheinen.

Doch Halt! So ganz stimmt das nicht. Denn, so absurd es im ersten Moment auch klingt: Werbung schauen kann Kinos retten - auch ohne Geldspende. Seit einigen Tagen ist die vom Hamburger Unternehmen Weischer initiierte Plattform hilfdeinemkino.de geöffnet.

In kürzester Zeit die Kampagne initiiert

„Dort können Filmliebhaber Werbespots anschauen, die normalerweise in unserem Kino gelaufen wären“, erklärt Burkart, der mit dem Luchskino auf der Webseite vertreten ist - ebenso wie die halleschen Lichtspiele Zazie, Cinemaxx und das Neustädter Thelight Cinema.

Angesichts der Corona-Krise hatte das norddeutsche familien- und inhabergeführte Unternehmen Weischer, das sich seit über 60 Jahren mit klassischer Werbung auf der Kinoleinwand finanziert, in kürzester Zeit die Kampagne initiiert und die Webseite mit allen teilnehmenden Kinos erstellt.

Kinos erhalten den gleichen Anteil, den sie für die Spots im Kino bekommen hätten

Die darüber generierten und bezahlten Werbeumsätze würden im vertraglich vereinbarten Verhältnis mit den Kinopartnern geteilt, so Weischer. Soll heißen: Die Kinos erhalten den gleichen Anteil, den sie für die Spots im Kino bekommen hätten.

„Das hilft uns neben dem klassischen Gutscheinkauf schon ein wenig, um uns über Wasser zu halten“, so Burkart, der zwar für seinen einzigen festangestellten Mitarbeiter Kurzarbeitergeld beantragen kann und sich derzeit mit Antragsformularen beschäftigt. Er selbst und seine sechs Pauschalkräfte hingegen stünden - zumindest aktuell - mit leeren Händen da.

„Die Werbeaktion ist einen Versuch wert“

„Die Werbeaktion ist einen Versuch wert“, so Burkart. Wer mitmachen will: einfach auf der Webseite das Lieblingskino auswählen, Knopf drücken und Reklame laufen lassen. Hingucken muss man nicht, kann man aber: Schließlich, das weiß jeder Cineast, gibt’s auch viele witzige und damit sehenswerte Werbefilme.

››Werbung schauen und Gutes tun auf www.hilfdeinemkino.de(mz)