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Herausforderung Verkehrssicherheit Herausforderung Verkehrssicherheit: Die Herren von Halles Schilderwald

Von Dirk Skrzypczak 10.09.2017, 06:00
In Reih und Glied: Die Hastra hat sich für die zahlreichen Baustellen mit Schildern eingedeckt.
In Reih und Glied: Die Hastra hat sich für die zahlreichen Baustellen mit Schildern eingedeckt. Holger John

Halle (Saale) - In und um Halle ist ein Name derzeit omnipräsent: „Hastra“ steht fast überall auf den unzähligen Leiteinrichtungen für die Straßenbaustellen. So nervig die Engpässe und Staufallen für die Autofahrer vor allem im Berufsverkehr sind, ohne die Schilder und Absperrzäune auch aus dem Halleschen Straßenservice - der Hastra - wäre der Verkehrsfluss in der Bauphase gar nicht zu steuern.

Für die Hastra ist die Masse der Baustellen indes eine Herausforderung. „Einen derartigen Boom hatten wir zuletzt Anfang bis Mitte der 1990er Jahre. Da muss man schon den Überblick behalten, welche Technik wo und wann benötigt wird“, sagt der erfahrene Geschäftsführer Klaus-Dieter Hulbe.

Industrie hat auf die florierende Konjunktur der Baubranche reagiert

Extrem wichtig für die Hastra und alle anderen Unternehmen, die Anlagen zur Verkehrssicherheit anbieten: Die Industrie hat auf die florierende Konjunktur der Baubranche reagiert. „Noch im vergangenen Jahr musste man als Firma mehrere Monate warten, bis beispielsweise die bestellte Absturzsicherung geliefert werden konnte. Heute ist das Material nach zwei bis drei Wochen da“, erklärt Hulbe. Von der Hastra ist neben dem Know-how vor allem Flexibilität gefordert.

Baustellen wie an der Kreuzung Südstadtring/Paul-Suhr-Straße werden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion umgebaut, um neue Bauabschnitte einzurichten. „Viel Zeit haben wir nicht. Deshalb muss auch jeder wissen, was er zu tun hat“, erzählt Klaus-Peter Herbarth, Leiter der Verkehrstechnik in dem mittelständischen Unternehmen mit Sitz in der Dölauer Straße. Dass mitunter auch mal Fehler passieren, sei ärgerlich. „Aber wir sind dann unverzüglich vor Ort, um beispielsweise Absperrungen zu verändern“, sagt Herbarth.

Geschichte der Hastra ist eine Erfolgsstory

Die Geschichte der Hastra ist eine Erfolgsstory, gegründet auf einer bodenständigen Firmenpolitik. 1990 hatte die Treuhand den staatlichen Betrieb SDS Halle privatisiert. 60 Mitarbeiter waren dort beschäftigt, 25 in der Verwaltung. „Sie waren später das Grundgerüst des Straßentiefbauamts in Halle“, sagt Hulbe.

Die Hastra selbst musste sich am freien Markt orientieren, was auch gut funktionierte. Der Osten baute nach dem Mauerfall wie die Weltmeister an neuen Straßen. „Allerdings war diese Zeit auch gefährlich. Wer als Firma das Augenmaß verloren hatte, stand vor der Insolvenz, als Ende der 90er die Flaute einsetzte.“

Auch die Hastra war zur Sanierung gezwungen

Auch die Hastra war zur Sanierung gezwungen, was sie laut Hulbe aus eigener Kraft schaffte. Heute pendelt die Mitarbeiterzahl um die 100 Leute, die sich um drei Kernbereiche kümmern: den Straßen- und Tiefbau, der etwa zwei Drittel des Tagesgeschäfts ausmacht, die Verkehrssicherung sowie als Subunternehmer den Winterdienst. „Wer bei uns arbeitet, muss flexibel und körperlich belastbar sein“, sagt Herbarth - traditionell ist der Männeranteil also hoch. Die Hastra ist in Sachsen-Anhalt und Sachsen unterwegs, ihr Schwerpunkt liegt aber in Halle und dem Saalekreis. „Das hat für die Mitarbeiter den Vorteil, dass sie abends zu Hause sind. Für die Motivation ist das wichtig.“

Und noch etwas muss ein Angestellter der Hastra können: in Stresssituationen gelassen bleiben. „Natürlich werden unsere Leute von ungeduldigen und zum Teil auch wütenden Autofahrern beschimpft. Dann hilft es nur, ruhig zu sein und an den Bauleiter zu verweisen“, sagt Geschäftsführer Hulbe. Ein ernstes Problem sind indes die Schäden durch Vandalismus. Schilder, die angefahren werden, zerstörte Zäune, gestohlene oder ausgeschlachtete Lichtsignalanlagen. Das geht ins Geld, zumal die Hastra oft auf den Kosten sitzenbleibt. Verursacher werden selten ermittelt. (mz)

Es gibt in und um Halle derzeit zehn Großbaustellen, die für Autofahrer zur Staufalle werden können, darunter die Hochstraße, die Merseburger Straße, die B100 bei Landsberg oder die A14. Was ist besser, im Stau auszuharren oder Schleichwege zu nutzen? Wenn Sie Tipps haben, wie sich Baustellen umfahren lassen, dann schreiben Sie uns bitte ihre Hinweise an: [email protected]