Heiraten im Stadion? Heiraten im Stadion?: Stadt Halle erklärt Pläne für neue standesamtliche Trauungsorte

Halle (Saale) - Die Idee klang interessant und hat wohl zumindest bei verliebten HFC-Fans einige Herzen höher schlagen lassen. Aber eine Hochzeit im Fußballstadion wird es in Halle erstmal nicht geben. Zumindest nicht auf dem Rasen. Das hat Beigeordneter Egbert Geier in der vergangenen Woche bei einer Sitzung im Stadthaus mitgeteilt. Er antwortete damit auf eine Anregung der Fraktion MitBürger und Die Partei, die zuvor mehrere neue Trauungsorte in der Stadt vorgeschlagen hatte.
„Standesamtliche Trauungsorte müssen nach entsprechender Verwaltungsordnung Voraussetzungen erfüllen“, sagte Geier. Der Fußballplatz fällt deshalb als Möglichkeit flach, weil eine Trauung unter freiem Himmel nicht zugelassen ist. Bei anderen Orten, die die Fraktion ebenfalls angeregt hatte, könne man jedoch die Möglichkeiten prüfen.
Raumflugplanetarium soll Ende des nächsten Jahres fertig werden
Das gilt vor allem für das neue Planetarium, das derzeit am Holzplatz gebaut wird. Dort einen Raum für Eheschließungen einzurichten stoße bei der Stadtverwaltung auf „großes Interesse“, wie Geier sagte. Zunächst müsse man allerdings die Bauarbeiten abwarten, die dort stattfinden.
Das neue Raumflugplanetarium im ehemaligen Gasometer soll Ende des nächsten Jahres fertig werden. Es ersetzt das alte Planetarium auf der Peißnitzinsel, das bei der Flut 2013 schwer beschädigt worden war und später abgerissen wurde.
Trauzimmer im Stadthaus ist bisher der beliebteste Ort
Die anderen Trauungsorte, die von der Stadtverwaltung geprüft werden sollen, sind der Bergzoo, die Oberburg Giebichenstein und das Ausflugsschiff MS Händel II. Bereits jetzt als standesamtliche Trauungsorte möglich sind das Stadthaus und der Ratshof am Marktplatz, das Händelhaus, die Moritzburg sowie als einer der höchsten Orte der Stadt die Hausmannstürme der Marktkirche. Das Trauzimmer im Stadthaus ist davon bisher der beliebteste Ort. Dort finden durchschnittlich zwischen 400 und 450 Hochzeiten pro Jahr statt.
Das HFC-Fußballstadion könnte unterdessen bald einen neuen Namen bekommen. Der Vertrag zu den Namensrechten für den Erdgas Sportpark läuft im Sommer 2021 aus und der aktuelle Partner hat offenbar kein Interesse mehr. Deshalb muss ein neuer Sponsor gefunden werden. Laut Egbert Geier wolle die Stadt nach Möglichkeit eine große Sportvermarktungsagentur ansprechen.
Die TV-Präsenz in der 3. Liga, in der der Hallesche FC spielt, werde immer stärker, sodass es durchaus Interessenten gebe. Wenn also schon kein Heiratswilliger im Stadion einen neuen Namen bekommt, wird wenigstens das komplette Gebäude umbenannt. (mz)