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Heimatverein ordnet Bilderflut

Von RALF BÖHME 14.09.2009, 16:16

WALLWITZ/MZ. - Ja, und da singt das halbe Dorf das neue Heimatlied von Horst Jahns, nach einer Melodie von Albrecht Wiegner. Unzählige Schnappschüsse erinnern an die 825-Jahr-Feier von Wallwitz. Nicht nur Hobby-Fotografin Ingrid Scharf hat sich eine extra Festplatte zugelegt, um die Bilder zu archivieren.

Ortschronist Jürgen Tröster ahnt, dass ihm die Darstellung des Jubiläums noch Monate beschäftigen wird. Und die Mitglieder des Ensembles "Götschetal", eine Neugründung anlässlich des Dorfjubiläums im August, sind nach der erfolgreicher Premiere unter Leitung von Klaus Reichenbach jetzt auf weitere Auftritte eingestimmt. Unterm Strich steht für die Vorsitzende des Heimatvereins Heidemarie Mittelbach bereits fest: "In fünf Jahren wollen wir wieder so ein großes Fest feiern."

Als Grund führt sie an: "So etwas tut dem Zusammenleben einfach gut, weil dabei eine Unmenge von neuen Initiativen freigesetzt werden." Zeitlos gültig und schön, so beschreibt Mittelbach das Motto des Ganzen. Es lautet: "Im Götschetal sind wir zu Hause."

Wallwitz ist der Verwaltungssitz von Götschetal-Petersberg. Zu dieser Region, in der rund 11 000 Einwohner leben, gehören Brachstedt, Gutenberg, Nehlitz, Sennewitz, Teicha, Wallwitz, Krosigk, Kütten, Morl, Ostrau, Mösthinsdorf, Petersberg.

Mittelbachs Stellvertreterin Heike Scheibe erinnert sich daran, wie rasch der Funke der Begeisterung auf die anderen Vereine und nahezu jeden Einwohner übersprungen ist. "Als hätten die Leute nur darauf gewartet, angesprochen zu werden." So habe die Grundschule eingeladen, der Kindergarten das Spielzeug vergangener Zeiten gezeigt. Dorfgespräch ist noch Wochen nach dem Ereignis ein Pferd aus Pappe - eine Kreation der beiden ehemaligen Lehrer Marianne und Dietmar Schiller und ihrer Enkel. Dass all die kleinen Dinge immer eine ganze Menge Kleinarbeit verbunden seien, so Scheibe, dürfe freilich nicht vergessen werden.

Ein Jahr der Vorbereitungen, so weiß Vereinsmitglied Elke Hoffmann, vergeht wie im Fluge. Vor allem auch deshalb, weil vor dem ersten Tusch auf alle Fälle die Finanzierung stehen müsse. Darüber wacht Schatzmeisterin Margarete Henze, eine ehemalige Buchhalterin. Ein Viertel der Kosten habe man ihr zufolge durch Sponsoren aufbringen können. Das Übrige seien kommunale Mittel.

Dass man nun wieder schöne Ansichtskarten von Wallwitz und seinen Ortsteilen findet, ist nur einer von vielen Fortschritten, die das Fest hervorgebracht hat. Da gibt es noch einen Film, den gerade ein Aufnahme-Team vom Jugendklub "Nest" aus Wettin fertig stellt. Und auch die Festschrift, an der Olaf Thieme den größten Anteil hat, steht jetzt bereits in vielen Bücherregalen.

Ins Schwärmen geraten die Wallwitzer, wenn sie über ihre "Neue Mitte" ins Gespräch kommen. Das ist das neue Dorfzentrum am alten Gutshaus. Das historische Markttreiben mit Korbmacher, Klöpplerin, Töpfer und Holzhandwerk, so meint Vereinschefin Mittelbach, macht Lust auf mehr.