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Heimatforscher Heimatforscher: Die vielen Talente des Lehrers Brühl

Von Daniela Kainz 24.01.2002, 18:25

Landsberg/MZ. - Der Name "Bernhard Brühl" fällt in diesen Tagen besonders häufig bei Margit und Arthur Messerschmidt. Alles Wissenswerte, was über den einstigen Lehrer und Heimatforscher aus Gütz zu erfahren ist, tragen die Eheleute aus dem benachbarten Spickendorf zusammen. Ihr Eifer endet längst nicht an der Ortsgrenze. Sogar das Landesamt für Archäologie haben die beiden 60-Jährigen für ihre Recherchen bemüht.

Der Aufwand hat sich gelohnt. Das Lehrerpaar stellte inzwischen eine fast lückenlose Übersicht vom Leben und Schaffen "ihres Berufskollegen" zusammen - gerade rechtzeitig zum 125. Geburtstag Bernhard Brühls. Die Ergebnisse der mehrjährigen Forschungsarbeit werden nicht im stillen Kämmerlein einstauben. Margit und Arthur Messerschmidt bereiten jetzt im Museum Landsberg, das den Namen des 1955 verstorbenen Heimatforschers trägt, eine Sonderschau zum Jubiläum vor. Nur noch wenige Tage bis zur Eröffnung am 2. Februar bleiben.

Brühl hätte die große Aumerksamkeit um seine Person wahrscheinlich verlegen gemacht. Der Heimatforscher soll ein sehr bescheidener Mensch gewesen sein. "Auf Fotos steht er immer ganz hinten", hat Arthur Messerschmidt festgestellt. Das sei auch der Fall gewesen, als auf Anregung Brühls 1916 ein Jugendheim für die außerschulische Arbeit eingeweiht wurde.

Doch Brühl brauchte sein Licht keineswegs unter den Scheffel stellen. Margit und Arthur Messerschmidt geraten geradezu ins Schwärmen, wenn sie an Brühls Aktivitäten erinnern. "Er war ein Universalgenie", sagen sie und beginnen mit der Aufzählung. Demnach erkundete Brühl zu Fuß die Heimat, sammelte naturkundliche und kulturhistorische Exponate, schrieb Geschichtsbeiträge, zeichnete hervorragend und beteiligte sich an Ausgrabungen. Er stellte Gedenksteine auf, führte die Schulchronik, züchtete Bienen, spielte Orgel und eröffnete nicht zuletzt ein Heimatmuseum in Petersdorf. Die geschichtsbegeisterten Eheleute können sich jedoch nicht selbst an den vielseitig talentierten Brühl erinnern. "Ich war noch zu klein, aber meine älteren Geschwister sind bei ihm noch zur Schule gegangen", so Frau Messerschmidt. Dafür werden sie und ihr Mann am 2. Februar auf die Tochter des Heimatforschers treffen. Die heute 91-Jährige aus Karlsruhe kommt mit ihren Angehörigen zur Ausstellungseröffnung.