Hauptbahnhof Hauptbahnhof: Köthener Zugunglück sorgt in Halle für Verspätungen
Halle (Saale)/MZ. - Der Zugunfall in der Nähe von Köthen am Freitagmorgen sorgte auch auf dem halleschen Hauptbahnhof für Verspätungen. Der gesamte Fernverkehr zwischen Halle und Magdeburg kam komplett zum Erliegen, da die Strecke zwischen den beiden Großstädten aufgrund des Unglücks gesperrt war.
Trotz des sofortigen Einsatzes von Schienenersatzverkehr und Umleitungszügen waren viele Reisende von der Informationspolitik der Bahn nicht begeistert. „Wir haben erst am Bahnhof in Halle von den Problemen gehört“, sagte Viola Henne. Die 49-Jähre war mit ihren Kegelfreunden aus Nordheim auf dem Weg nach Dresden. Vom Zugpersonal haben sie während der ganzen Fahrt nach Halle nichts erfahren. „Das hätte man uns doch auch schon einmal im Zug sagen können“, sagte sie gegenüber der MZ. Und so wartete sie zusammen mit vielen Reisenden am Informationsstand der Bahn. Wie den Kegelfreunden aus Nordheim ging es am Freitag vielen Fahrgästen. Immer wieder hörte man Beschwerden über die Informationspolitik der Bahn. „Wir haben uns auf Zuhause gefreut und nun sitzen wir in Halle herum und müssen eine Stunde auf unsere Weiterfahrt nach Hannover warten“, sagte auch Sebastian Voß. Der 23-jährige leistet gerade seine Grundwehrdienstzeit in der Kaserne in Weißenfels ab. Zusammen mit seinen drei Kameraden wollte er eigentlich so schnell wie möglich über das Wochenende nach Hause fahren. Aber daraus wurde erst einmal nichts. Eine Stunde mussten sie warten bis es endlich weiter ging. „Wir haben über das Internet von dem Umfall und den Zugausfällen erfahren“, sagte Voß. Von den Zugbegleitern selbst hätten sie allerdings keine Informationen erhalten.
Wenn auch die Informationspolitik in den Zügen relativ schlecht war, über die Wartezeiten selbst haben sich wenige Reisende beschwert. Nur kurz dauerte die Schlange an den Informationsständen und die meisten Fahrgäste konnten schnell auf andere Züge umgeleitet werden. So auch die Kegelfreunde aus Nordheim. „Für uns geht es jetzt nach Leipzig weiter“, sagte Viola Henne am Bahnsteig. Ob sie dort einen längeren Aufenthalt haben wird oder es gleich nach Dresden weiter geht, das wussten sie und ihre Vereinsfreunde allerdings noch nicht als sie die Regionalbahn in Richtung Sachsen betraten.
Am Nachmittag entspannte sich die Lage dann allmählich. Der ICE konnte von den Gleisen geborgen werden und die Strecke zwischen Halle und Magdeburg war für den Fernverkehr wieder freigegeben.