Nach zwei Jahren Bauzeit: Hauptbahnhof Halle (Saale): So sieht die neue Ostseite nach der Sanierung aus

Halle (Saale) - Menschen wuseln durch die Eingangshalle des Hauptbahnhofs, Angestellten in den Geschäften rücken Brötchen  zurecht, ein Taube segelt entspannt von einer Ecke zur anderen - etwa einen halben Tag vor Ende des Ausnahmezustands am Hallenser Bahnhof ist die Atmosphäre am Mittwochnachmittag bereits wie eh und je. In gut zwölf Stunden aber wird das anders aussehen. Denn nach etwa drei Jahren Umbauzeit rollen erstmals wieder Züge über die Ostseite -  über die komplett neugestaltete Ostseite wohlgemerkt.

Denn dort war - abgesehen vom Dach -  kein Stein auf dem anderen geblieben. Bahnsteige, Personentunnel, sogar Fußböden und Wände wurden erneuert. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos), Bahnhofsmanagerin Cornelia Kadatz und Projektleiter Thomas Herr zogen  am Mittwoch den Vorhang vom Tunneleingang und lüfteten so das Geheimnis um die neue Ostseite.

Eine Neuerung, die vor allem Rollstuhlfahrer oder Eltern  freuen dürfte: Behelfsbahnsteig 13 a ist jetzt barrierefrei zu erreichen, über eine Rampe von Gleis 12/13 aus. Die Treppe, die seit gut einem Jahr von der Unterführung in der Delitzscher Straße zum Gleis führte, wird in den nächsten Tagen abgebaut, erklärt Projektleiter Herr. Dass die Lösung über die Treppe, die vielfach kritisiert wurde, nicht ideal war, weiß Bahnhofsmanagerin Kadatz. „Es gab keine Möglichkeit, einen barrierefreien Zugang zu schaffen. Wir hatten die Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder die nicht barrierefreie Treppe oder gar keinen Zugang.“

Wenig Auswahlmöglichkeiten gab es bei der Überdachung. Der äußerste Bahnsteig 12/13 ist als einziger nicht überdacht. Das sei laut Kadatz schlichtweg nicht möglich. „Das Dach ist denkmalgeschützt, wir konnten es deshalb nicht erweitern.“ Dafür seien Wetterschutzhäuschen am Gleis eingerichtet und der Warteraum im Tunnel erneuert worden.
Wird es bei all den Modernisierungen und hehren Zielen - Oberbürgermeister Wiegand sprach am Mittwoch bereits von Halle als großem Kongresszentrum  - auch neue Geschäfte im Hauptbahnhof geben? Managerin Kadatz schließt das nicht aus: „Es gibt immer mal Interessenten.“ Fix sei aber noch nichts. (mz)