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Innovative Hilfe für Blinde in Halle Handys schalten Ampeln in Halle auf grün

Wenn Sehschwache über die Straße wollen, müssen sie einen Taster an der Ampel drücken, um das Signal zu hören. Das geht jetzt auch einfacher. Und noch viel mehr.

Von Dirk Skrzypczak 19.09.2024, 17:29
Blick auf die Fußgängerampel in der Paracelsusstraße auf Höhe Ecke Hordorfer Straße: Hier arbeiten die neuen Ampeln noch nicht. Bislang stehen sie in der Merseburger Straße und im Böllberger Weg.
Blick auf die Fußgängerampel in der Paracelsusstraße auf Höhe Ecke Hordorfer Straße: Hier arbeiten die neuen Ampeln noch nicht. Bislang stehen sie in der Merseburger Straße und im Böllberger Weg. (Foto: Silvio Kison)

Halle(Saale)/MZ - In Halle sollen alle Ampelanlagen schrittweise mit einem „Barrierefreien Informations- und Orientierungssystem“, kurz Bios, ausgerüstet werden. Bios ermöglicht es blinden und sehbehinderten Passanten, durch einen Transponder oder eine App auf einem Smartphone die Grünphase einer Ampel auszulösen. Bislang muss dafür an den Ampeln ein Taster gedrückt werden.

„Mit dieser Technologie nimmt Halle deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein“, heißt es aus dem Ratshof. Bios biete zudem die Möglichkeit, akustische Orientierungshilfen etwa an Bus- oder Straßenbahnhaltestellen zu aktivieren. Bei der Einfahrt werden dann Linien und Ziele der öffentlichen Verkehrsmittel angesagt. Die ersten Ampelanlagen mit der innovativen Technologie wurden im Rahmen des Stadtbahnprogramms im Böllberger Weg und in der Merseburger Straße aufgestellt. Bios wurde von verschiedenen Partnern entwickelt, darunter dem Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt. Vertreter der Stadtwerke hatten Bios mit dem Fahrgastbeirat am Donnerstag auf der Fachtagung „Inklusiver Sozialraum – Teilhabe vor Ort“ in Halle vorgestellt.