Handball Handball: Fehlstart erster Güte

Halle (Saale)/MZ - Bianka Eckardt nahm das Wort peinlich nicht in den Mund. Die Co-Trainerin der Wildcats von Union Halle-Neustadt wusste aber sehr wohl, dass die Niederlage ihrer Mannschaft am Sonnabend beim Schlusslicht der zweiten Handball-Bundesliga der Frauen am ehesten dieses Prädikat verdient hätte. Die Schützlinge von Trainer Michal Lukacin und Eckardt verloren ihr Gastspiel beim abgeschlagenen TSG Ober-Eschbach mit 25:26 (12:13) und fielen in der Tabelle auf den achten Platz zurück. Zur Einordnung: Ober-Eschbach hatte vor dem Spiel zwei Punkte auf dem Konto. Union wollte zu Saisonbeginn aufsteigen.
Richtungsweisendes Spiel
„Wir haben gedacht, es geht genauso los wie Anfang letzten Jahres“, sagte Eckhardt. Damals holte die Mannschaft aus den ersten beiden Spielen im neuen Jahr einen Sieg und ein Unentschieden. Auch dieses Mal sollte es, so Eckardt, ein „richtungsweisendes Spiel sein“. Die Richtung hat sich nun schlagartig geändert. Der Blick von Union wird sich zunächst einmal nicht nach oben richten, sondern auch ans Tabellenende. Bianca Eckardt sieht allerdings noch keine akute Gefahr. „Klar ist alles eng beieinander da unten und ein paar Mannschaften haben auch noch weniger Spiele als wir. Aber mit dem Abstieg werden wir nichts zu tun haben“, sagte sie.
Eine erste Analyse der Situation hatte sie auch zur Hand. „Wir verlieren die Spiele in der Abwehr. Dadurch sinkt unser Selbstvertrauen. Wir müssen die Mannschaft jetzt stark reden. Wenn wir aggressiver verteidigen, gibt das auch einen positiven Impuls für den Angriff.“ Die Mannschaft sei intakt. „Kein Theater, kein Stress“, sagte Eckardt. Ein wenig geknickt seien die Spielrinnen, aber das sei ja auch normal nach einem solchen Spiel.
Kritik an Lukacin
Die Fehler bei Union scheinen in der Tat tiefer zu liegen. Zuletzt wurde vermehrt Kritik an Trainer Lukacin laut. Im Umfeld sollen nach der Niederlage vom Sonnabend sogar erste Stimmen laut geworden sein, die eine Entlassung fordern.
Auch Pressesprecher Marcel Gohlke nahm Lukacin indirekt in die Verantwortung: „Die Mannschaft war auf diesen Gegner nicht richtig eingestellt. Die zwei Trainingstage zwischen den Feiertagen haben bei weitem als Vorbereitung für diese Partie nicht ausgereicht. So etwas kann man sich in der zweiten Bundesliga nicht erlauben. Selbst bei unserer Drei-Tore-Führung kam keine Ruhe ins Spiel“, erklärte er der Nachrichtenagentur dpa.