EU-Förderung Streit um Halloren-Salz: Darf das Traditionssalz bald nicht mehr verkauft werden?
Das traditionelle Halloren-Salz könnte bald aus den Regalen verschwinden – und das wegen EU-Förderbestimmungen. Ministerpräsident Haseloff will eine Lösung finden, um den Verkauf des beliebten Salzes zu retten.
Halle (Saale). - Das Salinemuseum in Halle wird momentan aufwendig saniert. Dabei fließen auch jede Menge europäische Fördermittel. Doch genau das könnte nun zu einem großen Problem werden. Das beliebte Halloren-Salz darf nämlich aus förderrechtlichen Gründen offenbar nicht mehr außerhalb des Museums verkauft werden. Zuvor war es auch in einigen halleschen Supermärkten zu finden.
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Aus diesem Grund richtete nun Tobias Heinicke, der 1. Regierende und Vorsteher der Halloren, bei der Salztafel eine Bitte an Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und Thomas Pleye, den Präsidenten des Landesverwaltungsamtes.
Das Land will sich für die Halloren einsetzen
Laut Heinicke liege die Produktion zwischen 50 und 60 Tonnen im Jahr. "Es ist schwer zu glauben, dass diese Menge den europäischen Salzmarkt so in Anspruch nimmt, dass andere Produzenten geschädigt werden", sagte er. Aufgrund der erhaltenen Fördermittel könnte der Verkauf des Salzes aber ein Verstoß gegen das Beihilfegesetz sein.
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Seitdem standen Haseloff und Pleye bereits im Austausch. Bei solch kleinen Mengen dürfte eigentlich nichts dagegen sprechen, meinte Haseloff. Deshalb solle Pleye eine justiziable Anordnung für Halloren und Stadt verfassen. Der Salzverkauf als kleines Nebengeschäft auf der Tourismusschiene sollte für die Halloren möglich sein: “Da versuchen wir als Land, größtmögliche Flexibilität zu zeigen.”