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Goethes 275. Geburtstag Hallescher Buchhändler feiert Johann Wolfgang von Goethe

Einmal an Goethes Schreibtisch sitzen – das können Literaturfreunde jetzt in der Buchhandlung „Jacobi & Müller“.

Von Katja Pausch 01.09.2024, 12:00
Fast wie der Herr Geheimrat persönlich: Buchhändler Raimund Müller hat sich zum 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe etwas Besonderes für seine Kunden ausgedacht.
Fast wie der Herr Geheimrat persönlich: Buchhändler Raimund Müller hat sich zum 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe etwas Besonderes für seine Kunden ausgedacht. (Foto: Steffen Schellhorn)

Halle/MZ. - Fast wie der Herr Geheimrat höchstpersönlich, könnte man meinen: Stilecht mit Federkiel, Goethe-Büste auf dem Schreibtisch und passender Tasse in der Hand hat Raimund Müller spaßeshalber im Schaufenster seines eigenen Buchladens Jacobi und Müller in Halle (Saale) Platz genommen.

Anlass dafür ist ein bedeutender Tag der Literaturgeschichte: Johann Wolfgang von Goethe erblickte am 28. August 1749 in Frankfurt am Main das Licht der Welt. In diesem Jahr begeht die Welt also den 275. Geburtstag des großen Dichters, Naturwissenschaftlers und Gelehrten. Für Raimund Müller Grund genug, dem Dichter ein außergewöhnliches, wenn auch temporäres Denkmal in seiner Buchhandlung „Jacobi & Müller“ am Neumarkt zu setzen.

„Wir haben eine Replik von Goethes Reiseschreibtisch ins Schaufenster gestellt, um auf den Dichter und sein Werk aufmerksam zu machen“, so Müller, der auch erklärt, wie er zu diesem Utensil gekommen ist. „Vor 25 Jahren, zu Goethes 250. Geburtstag hatte uns ein Freund und Verleger das Möbelstück geschenkt.“ Fortan waren der kleine Schreibtisch und auch der Stuhl der erklärte Lieblingsarbeitsplatz der vor zwei Jahren plötzlich verstorbenen Mitbegründerin und langjährigen Geschäftsführerin der Buchhandlung, Antje Jacobi. „Hier hat sie jeden Tag gesessen“, erinnert sich Müller und zeigt auf den Platz, an dem gewöhnlich Tisch und Stuhl stehen – direkt unter einem Hermann-Hesse-Plakat.

Im Schaufenster nun kann sich derzeit jeder, der mag, an den „Goethe-Schreibtisch“ setzen und fürs Foto posieren – und sogar etwas gewinnen. Denn alle Fotos kommen in eine Verlosung, der Sieger bekommt ein – natürlich – Goethe-Büchlein. „Hier darf man sich mal wie ein Dichter fühlen“, so Müller, der natürlich auch Literaturempfehlungen parat hat. Ganz aktuell sei das Buch „Mehr Licht“ über Goethes Farbenlehre von Olaf L. Müller erschienen, das Goethe mal nicht als Dichter, sondern als Forscher zeige. Und noch ein Buchtipp: Goethes „Erotica“ mit Zeichnungen von Gerd Mackensen.