Halle Halle: Wie die Show den Tod überlebt
Halle (Saale)/MZ. - Ein Ballettabend mit zwei Stücken, die unterschiedlicher nicht sein können, steht in der Oper kurz vor der Premiere. Am Freitag öffnet sich erstmals der Vorhang für "Der Tod und das Mädchen" und "The Show must go on".
Anna Vita, Direktorin des Balletts am Mainfrankentheater in Würzburg bringt den ersten Teil zur starken, expressiven Musik von Franz Schubert auf die Bühne. "Wir erzählen von der Sehnsucht nach Geborgenheit, Liebe, Elternliebe und Wärme", erläutert Anna Vita. Dem Mädchen werde dies verwehrt. Es suche deshalb nach einem imaginären Freund, der sich letztlich als der Tod herausstellt.
Ihr gehe es darum zu zeigen, wie wichtig es sei, den Bedürfnissen und Wünschen des Einzelnen Aufmerksamkeit zu schenken, meint Anna Vita. "Nicht alles, was man sieht, stimmt auch", sei dabei ein wichtiger Gedanke.
Anna Vita hat "Der Tod und das Mädchen" bereits 2006 in Würzburg inszeniert. Zwar halte sie sich auch in Halle an die damalige Choreografie, jedoch seien die Raumverhältnisse hier ganz andere. "In Würzburg hatte ich nur eine kleine Kammerbühne zur Verfügung. In Halle gibt es dagegen nicht nur eine größere Bühne, sondern auch mehr Tänzer und eine größere Ausstattung." Für die Bühne und die Kostüme zeichnet Verena Hemmerlein verantwortlich. Als Mädchen ist Kaori Morito zu sehen, als Tod Michal Sedlácek, Markéta Slpotová tanzt die Mutter, Johan Plaitano den Vater.
Doch wie es so ist, selbst nach dem Tod geht die Show weiter. Den zweiten Teil des Abends hat Ralf Rossa selbst choreografiert und in Szene gesetzt. Er verwendet ausschließlich Musik der legendären britischen Rockband "Queen". "Es war zunächst etwas ungewöhnlich. Die Tänzer, die über 30 Jahre alt sind, konnten fast alle Songs mitsingen. Für die, die unter 25 sind, war es völlig neue Musik", blickt Rossa auf den Beginn der Arbeit an seinem Ballett zurück.
Seine Inszenierung wird keine durchgängige Geschichte erzählen, sondern vielmehr eine Art Nummern-Ballett auf die Bühne bringen. Theatralische Stücke, die es richtig krachen lassen - die Musik von "Queen" hat viel zu bieten. "Ich habe die Titel herausgesucht, die sich richtig gut vertanzen lassen", erklärt Rossa. Dabei ist er sich wohl bewusst, dass die Fallhöhe von dem anspruchsvollen Balletttheater des ersten Teils des Abends zur Show des zweiten sehr hoch ist.
Doch diese Herausforderung nimmt der Ballett-Chef gern an. Die schlichte Ausstattung wird hier vor allem mit Videoinstallationen und Lichteffekten in eine Konzertatmosphäre verwandelt.