Halle Halle: Weihnachtstrubel in der City
HALLE/MZ. - Stimmungsvoll und zugleich international ging es dort zu. Denn der Auftakt zu "Klassik im Advent" wurde verbunden mit einem typisch russischen Jolka-Fest. Organisiert hatte Letzteres die Interessengemeinschaft Alter Markt, wesentlich gestaltet wurde es vom Slawia-Kulturzentrum, das seinen Sitz in Neustadt hat.
An Besuchern mangelte es schon zur Eröffnung nicht, zumal Geschäfte und Warenhäuser der City von 13 bis 18 Uhr zum Schauen und Kaufen einluden und sich deshalb tausende Hallenser auf den Weg in die Innenstadt gemacht hatten. Auf dem Weihnachtsmarkt war zeitweise kaum ein Durchkommen, auch der Boulevard schien aus allen Nähten zu platzen.
Die Händler waren am Abend denn auch recht zufrieden mit der Resonanz. Wie Beate Fleischer, stellvertretende Vorsitzende der City-Gemeinschaft, gegenüber der MZ sagte, hätten vor allem Familien die Chance genutzt, sich nach Geschenken umzusehen, ausgiebig zu bummeln und die festliche Stimmung zu genießen. Auffallend viele Besucher seien von außerhalb in die Stadt gekommen. Bei einigen Händlern sei der Samstag der umsatzstärkere Tag gewesen, bei anderen der Einkaufssonntag. "Das Wochenende ist insgesamt gut gelaufen", so Fleischer.
Doch nicht nur der Einkauf war Trumpf: Wer Vorfreude empfinden, Musik genießen und vielleicht auch ein bisschen Einkehr halten wollte, hatte dazu durchaus Gelegenheit. Nachdem Weihnachtsmann und Väterchen Frost am Alten Markt mit der Kutsche vorgefahren waren, präsentierten sich die finnischen Sternsinger aus Halles Partnerstadt Oulu ebenso stimmgewaltig wie der Heidechor aus Lieskau. Russische Kinder begeisterten mit Gesang und Tanz, der Jugendchor des Christian-Wolff-Gymnasiums mit besinnlichen Liedern. Kräftige Töne auf verschiedenen Instrumenten steuerten das Bläserquintett des Akademischen Orchesters und das Jugendblasorchester bei.
Nicht nur am Alten Markt, in der gesamten Innenstadt ließen sich vorweihnachtlicher Bummel und Musikgenuss miteinander verbinden - und die Hallenser machten reichlich Gebrauch davon. In zwölf Geschäften und Cafés traten musikalische Solisten, Duos und kleine Ensembles auf und verliehen dem dritten Adventssonntag eine ganz eigene Note. Selbst auf dem Hauptbahnhof war Klassisches zu hören - und zum Ausklang in der Marktkirche ein Weihnachtsoratorium.
Katja und Sven Clausnitzer waren extra von Leipzig in die Saalestadt gekommen und zogen von Geschäft zu Geschäft, um möglichst wenige Auftritte zu verpassen. Im vorigen Jahr, so erzählte das junge Paar, hatten Bekannte ihnen voller Begeisterung von "Klassik im Advent" in Halle erzählt. "Die Idee ist toll", sagte Studentin Katja Clausnitzer, "deshalb wollten wir diesmal unbedingt dabei sein."
Die Worte dürften Musik sein in den Ohren von Stadtmarketing-Chef Stefan Voß. Er hatte bereits vor der Neuauflage von "Klassik im Advent" darauf gehofft, dass es das Hörerlebnis künftig regelmäßig geben werde. Schließlich habe Halle das Ziel, seinen Weihnachtsmarkt und alles, was damit zusammenhängt, unverwechselbar zu machen.