Nach Brand in Halle-Silberhöhe Halle-Silberhöhe: Haftbefehl für betrunkenen Wohnungsmieter

Halle (Saale) - Am Tag nach dem Brand ist Ruhe eingekehrt in der Silberhöhe. Rund um den einzeln stehenden Wohnblock in der Genthiner Straße 4 trifft man kaum Menschen auf der Straße. Jedoch lassen die Brandspuren, vor allem an der Rückseite des Fünf- bis Sechsgeschossers erahnen, wie stark es am Dienstagabend dort gebrannt hat.
Gegen 21.50 Uhr wurde die Feuerwehr gerufen. In der fünften Etage des Wohnblocks stand eine Wohnung in Flammen. Dicke Rauchschwaden qualmten aus dem Haus. Die Rettungskräfte mussten das Gebäude evakuieren. „Die Feuerwehr hat mehr als 20 Personen in Sicherheit gebrach“, so Sprecher Ralf Karlstedt am Mittwoch. Sie wurden vorübergehend in einem Bus der Havag unterbracht. Der 32-Jährige Wohnungsmieter und ein 25-jähriger Mann mussten wegen Rauchgasvergiftung vor Ort behandelt werden. Ein 51-Jähriger wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Nach Brand in Genthiner Straße: Einige Bewohner übernachten im Hotel
Nach dem Ende der Löscharbeiten konnten einige Anwohner zurück in ihre Wohnungen. Jedoch nicht alle. Da auch die anliegenden Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen wurden, mussten sieben Mieter vorerst anderweitig untergebracht werden. „Sieben Mieter wurden noch in der Brandnacht in einem halleschen Hotel untergebracht“, so HWG-Sprecher Steffen Schier. Die HWG übernehme die Kosten.
Noch in der Nacht nahm die Polizei den 32-jährigen Mieter , dessen Wohnung komplett ausbrannte, fest. „Es liegt der Verdacht auf Brandstiftung vor“, so Karlstedt. Der Mann soll unter erheblichem Alkoholeinfluss gestanden haben und ist der Polizei bereits hinlänglich bekannt - unter anderem wegen Brandstiftung. Nach ersten Erkenntnissen wurde bei ihm ein Alkoholwert von mehr als 2,5 Promille festgestellt. Noch am Mittwoch erließ das Amtsgericht Halle Haftbefehl. Er wurde ins Gefängnis verlegt.
Mächtige Rußspuren und geborstene Fenster zeugen noch von der Katastrophe
In der Genthiner Straße herrschte am Tag nach dem Feuer relative Ruhe. Mitarbeiter der halleschen Wohnungsgesellschaft HWG machten sich ein Bild von den Schäden. Eine Anwohnerin zeigte sich wenig überrascht. „Dort wird öfters mal gefeiert und meist auch ziemlich laut.“
Mächtige Rußspuren und geborstene Fenster zeugen noch von der Katastrophe. Hinterm Haus liegen Müllberge aus leeren Flaschen, Lebensmitteln und Abfall. Nicht alle stammen aus der Brandnacht. (mz)
