Halle Halle: Schöner parken auf dem Hallmarkt

Halle (Saale)/MZ. - Halles Innenstadthändler ringen seit langem um eine größere Anziehungskraft des Stadtzentrums als Einkaufsziel. Jetzt macht sich Wolfgang Schmidt, der Chef der Citygemeinschaft und Geschäftsführer des Galeria-Kaufhof, für einen Vorschlag stark, der unter den Hallensern heiß diskutiert werden dürfte: Der Hallmarkt - nach dem Markt praktisch der wichtigste repräsentative Platz der Stadt - soll eine Parkfläche werden.
Ins Spiel gebracht worden ist diese Idee von Klaus-Peter Reinicke, der in der Großen Klausstraße ein Möbelhaus betreibt. Reinicke ist der Meinung, der Platz unterhalb der Marktkirche sollte besser genutzt werden, als die meiste Zeit nur leer zu stehen.
"Auf dem Platz könnten etwa 40 Stellplätze eingerichtet werden", sagt Reinicke der MZ. "Auch Busse mit Touristen könnten dort schön parken." Kaufhof-Chef Schmidt ist von dem Gedanken sehr angetan und hat die Stadtverwaltung bereits aufgefordert, eine solche Lösung zu prüfen.
Antrieb für die beiden Kaufleute ist die aus ihrer Sicht schlechte Erreichbarkeit vieler Innenstadt-Parkplätze für Gäste von auswärts. Grund sei die teils unübersichtliche Verkehrsführung. Insbesondere die Tiefgarage im Händelkarree liege zu versteckt. "Es ist zu kompliziert, in die Innenstadt zu kommen", meint Schmidt. "Das ist ein echter Wettbewerbsnachteil für uns." Unter den Innenstadthändlern habe sich zudem wegen der Wiedereröffnung des Einkaufszentrums "Blechbüchse" in Leipzig Unruhe breitgemacht. "Das zieht richtig Kundschaft ab." Beziffern kann Schmidt die Verluste aber nicht.
Auf dem Hallmarkt war das Parken bis Ende der 1990er Jahre üblich. Abgeschafft worden ist es nach dem Umbau des Platzes und um das Altstadt-Flair nicht zu beeinträchtigen. Schmidt und Reinicke argumentieren aber auch damit, dass die Stadt bei einer Wiedereinführung eines Parkplatzes Einnahmen erzielen könnte. Nach Reinickes Schätzungen wären das 115 000 Euro im Jahr.
Planungsdezernent Uwe Stäglin hält von dem Vorschlag allerdings gar nichts. "Ich setze mehr auf den geplanten Neubau an der Spitze, in dem auch Tiefgaragenstellplätze entstehen sollen", sagt er. Das Bauloch "Spitze" gleich neben dem Hallmarkt ist als neuer Standort für das Finanzamt im Gespräch. "Es wäre städtebaulich besser, wenn die Autos unter der Erde verschwinden", so Stäglin weiter.
"Natürlich wäre das Parken auf dem Hallmarkt keine Dauerlösung", sagt selbst der Kaufhof-Chef. Aber solange das Finanzamt nicht fertig und der Hallmarkt wenig belebt sei, wäre es eine sinnvolle Nutzung, so Schmidt.
Es ist nicht das erste Mal, dass über Parken in Halles "guter Stube" diskutiert wird: Im Frühjahr hatte ein Vorschlag für helle Aufregung gesorgt, nach dem der Marktplatz etwa bei einkaufsoffenen Sonntagen zeitweise als Stellfläche freigegeben werden sollte. Mit Blick auf die massive Kritik gilt diese Idee als nicht umsetzbar.