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Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Vom Bauhaus zur Rügenkeramik

Von KORNELIA PRIVENAU 22.04.2011, 17:18

KLOSCHWITZ/MZ. - Wenn Heidi Hauschild und ihre Tochter Birgit Barnieck zu einer neuen Ausstellung auf ihren Antikhof in Trebitz (Ortsteil von Kloschwitz) einladen, darf man auf Besonderes hoffen. Vor allem Keramik ist es, der sich die Sammlerin Heidi Hauschild verschrieben hat, und zwar Keramik des 20. Jahrhunderts. Am Freitag begann auf dem Hof (Unter dem Nussberg 2) die Exposition "Fischland- und Rügenkeramik - zum 100. Geburtstag von Heiner Hans Körting".

Neben Einzelstücken und Serien stellen die beiden Frauen bis Juni auch Leihgaben aus, um den Schaffensprozess jener den Stil entwickelnden Künstler zu beschreiben. Der Besucher bekommt signierte Arbeiten einiger der bekanntesten Schöpfer der Fischland- und Rügenkeramik zu sehen. Diese Schule wurde 1952 in Ahrenshop gegründet von den Familien Wilhelm Löber und Arnold Klünder.

"Ich habe mehr als zehn Jahre gebraucht, um diese Ausstellung machen zu können", sagt Hauschild. Die Suche nach den Keramiken war für die passionierte Sammlerin zugleich eine Spurensuche nach den Familien Löber, Klünder und Körting. Diese Spuren führten in den meisten Fällen nicht nur bis zur Wende, sondern bis in die Gegenwart.

Wilhelm Löber (1903-1981) war Bauhaus-Schüler in Dornburg an der Saale und studierte später an der Burg Giebichenstein Bildhauerei. Wilhelm Löber übergab 1967 die Werkstatt an seinen Sohn Friedemann und entwickelte danach in Juliusruh die so genannte Rügenkeramik. Vom Vater Arnold ging auch die Klünder-Werkstatt auf den Sohn über. Johann Klünder übernahm sie 1976.

Die drei Altmeister entwickelten die Fischlandkeramik und verschiedene Techniken der Verzierung und Farbgebung. Fische, Blumen und Vögel in zahlreichen Tönen von Blau und Grau wurden zum Markenzeichen. Die Motive - geritzt, gemalt, gestochen - blieben stets gleich.

Einen gänzlich anderen Weg ging der 1911 in München geborene Heiner Hans Körting. Er übernahm 1949 eine Werkstatt in Dornburg und gründete 1956 mit seiner Ehefrau eine eigene Werkstatt.

Die Ausstellung ist am Samstag und an den Ostertagen von 10 bis 19 Uhr geöffnet.