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Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Halle krempelt die Ärmel hoch

Von michael tempel 29.04.2012, 19:09

Halle (Saale)/MZ. - In Halle werden jetzt die Ärmel hochgekrempelt. Nachdem der Stadtrat den Haushalt beschlossen hat - eine Genehmigung durch die Kommunalaufsicht vorausgesetzt - will die Stadt in diesem Jahr insgesamt 92,3 Millionen Euro investieren. Ein großer Teil der Summe fließt dabei in die Herrichtung von Gewerbeflächen, zudem sollen unter anderem Schulen und Straßen vom beherzten Griff ins Portmonee profitieren.

Was Firmenansiedlungen und neue Arbeitsplätze anbelangt, ruhen große Hoffnungen der Stadtverwaltung auf dem "Star Park an der A 14", vielen noch besser bekannt als das so genannte BMW-Gelände. Knapp 17,4 Millionen Euro sollen in die weitere Erschließung des 220-Hektar-Areals fließen. "Es wird ein neues Industriegleis gelegt. Zudem werden drei Straßen erschlossen für die Wasser-, Strom- und Internet-Versorgung", erläutert Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann. Mit den Firmen Innotec Solar aus Norwegen und GA Pack auch China sind bisher nur zwei Firmen im Star-Park ansässig. Neumann glaubt, dass das Areal in zehn bis 20 Jahren mit 5 000 bis 8 000 Arbeitsplätzen voll belegt sein könnte. "Das Gelände steht dabei nicht nur Neuansiedlungen zur Verfügung. Es wird auch jenen Firmen angeboten, die aus der Stadtgebiet heraus wollen", so Neumann. Mit weiteren mehr als 13 Millionen Euro will die Stadt ebenfalls das Gewerbegebiet Halle-Ost schick für Firmen und Investoren machen. Östlich der Freiimfelder Straße müssen noch Straßen wie die Otto-Stomps-, die Fiete-Schulze- und die Reideburger Straße sowie das Trink- und Abwassernetz auf Vordermann gebracht werden. Deren Zustand hatten ansässige und ansiedlungswillige Firmen immer wieder beklagt.

In dem Gebiet sind noch mehrere Flächen frei. Um diese gefüllt zu bekommen, will die Stadt für das gesamte Areal auch einen Bebauungsplan aufstellen, der Gewerbeansiedlungen dort weiter erleichtern soll.

Von den 92,3 Millionen Euro stammen 55,2 Millionen aus verschiedenen Fördertöpfen. Der Investitionsumfang 2012 beläuft sich indes auf mehr als das Doppelte des Vorjahres. Damals hatte die Stadt rund 42,5 Millionen ausgegeben. Größere Sprünge waren nicht drin, weil die Kommune keinen genehmigten Haushalt hatte. "Wir investieren nicht mehr als in den anderen Jahren, wir setzen nur das um, was wir noch nicht geschafft haben", sagt Dirk Schlüfter vom Finanzdezernat. 2010 seien 83,4 Millionen Euro investiert worden.

Sanierungsstau herrscht unter anderem an den Schulen. An 15 Einrichtungen soll dieser mit einem Budget von immerhin 9,1 Millionen Euro abgearbeitet werden. Während die Heiderand-Grundschule, die Reil-Sekundarschule und die Integrierten Gesamtschule komplett mit Hilfe von EU-Mitteln saniert werden, müssen in der Kooperativen Gesamtschule "Ulrich von Hutten" und einigen anderen Einrichtungen die Brandschutzvorrichtungen dringend den gesetzlichen Bestimmungen angepasst werden.