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Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Eine Treppe für die Fische

Von kornelia privenau 22.10.2012, 19:07

zappendorf/MZ. - Im Amtsdeutsch "naturnahe Sohlgleite mit Beckenstruktur" genannt. Das neue Bauwerk wird mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes Sachsen-Anhalt errichtet. Geplant und projektiert wurde das Bauwerk von der Basler & Hofmann GmbH in Halle. Planer Hans-Jörg Meyer sagt: "Es wird insgesamt drei Bauabschnitte geben. Das Wehr in Zappendorf ist nur einer davon. Im nächsten Jahr geht es in Schochwitz am Schlossteich und an der Lupp- und Koltermühle weiter."

Ist die Neugier der Zappendorfer auch groß, nicht alle scheinen über das Projekt Fischtreppe glücklich. "Es wurden alle Holunderbüsche entfernt und außer kleinen Stichlingen habe ich hier noch keine Fische gesehen", meint ein Anwohner skeptisch. Mitten in der Baustelle befindet sich ein privat angelegtes Biotop. Das solle bleiben, versichert der Planer und fügt hinzu, man werde auf dem privaten Teil des Grundstückes nach den Bauarbeiten Rasen säen.

Die Laweke habe sauberes Wasser, sagt ein weiterer Zaungast, aber ob nach der Absenkung des Wehres Aale oder Plötzen über die Fischtreppe kommen, müsse sich erst erweisen. Ein neues Wehr, das sei aber schon lange nötig, sagt der Rentner. Ein Gefälle von zwei Metern muss überwunden werden. Derzeit ist für die Bauarbeiten das Flüsschen Laweke umgeleitet worden. Damit wird ihr angestammtes trocken und für den Bau geeignet. Der stellenweise sehr marode Zustand des Wehres ist auf Fotos festgehalten worden, die auch auf dem großen Bauschild zu sehen sind. So genannte Wasserbausteine werden gesetzt, wenn der Bagger seine Arbeit getan hat. Diese speziellen Steine kommen übrigens aus dem Steinbruch von Petersberg.

Die Männer der Querfurter Bauhütte leisten Präzisionsarbeit. Ein kleiner Bagger arbeitet im trockenen Flussbett. Ein großer am Ufer. Es geht nicht nur darum, die Fischtreppe zu bauen, sondern auch das Wehr zu stabilisieren und damit Unterspülungen der Böschung zu vermeiden.

Ende November soll der erste Bauabschnitt des Projektes fertiggestellt sein. Wenn der Fahrplan eingehalten werde, so der Planer, stehe auch der Finanzierung nichts im Wege. Anderenfalls werde zwar fertiggebaut, aber im nächsten Jahr gebe es dann weniger Geld.