Halle rückt kritischer Marke näher Halle rückt kritischer Marke näher: OB: Über strengere Corona-Maßnahmen nicht mutmaßen

Halle (Saale) - In Halle gibt an diesem Dienstag drei Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Zwei dieser Personen waren mit Symptomen zum Arzt und in eine Klinik gekommen und wurden dort positiv getestet. Die dritte Personen hatte Kontakt zu einer bereits positiv getesteten Person aus der Schwarzwald-Reisgruppe und ist eine Schülerin des Cantor-Gymnasiums. Die Schüler am Cantor-Gymnasium, die ihrer Kohorte angehören, sind nun ebenfalls in Quarantäne.
Laut Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hat sich der Inzidenzwert in Halle nun auf 27,44 erhöht. So viel Menschen pro 100.000 Einwohnern haben sich also in Halle in den letzten sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert. Der Schwellenwert liegt in Halle bei 35 Neuinfektionen. Welche Maßnahmen ergriffen werden, wenn dieser Wert überschritten wird, darüber wollte der OB nicht mutmaßen. Laut Amtsärztin Christine Gröger hängen entsprechende Maßnahmen auch davon ab, wo die Neuinfektionen auftreten.
Verfolgung von Infektionsketten führte auch häufig in Schulen und Kitas
Die Verfolgung von Infektionsketten führte in den vergangenen Tagen auch häufig in Schulen und Kitas. So sind zum Beispiel aktuell die Schüler der ersten und zweiten Klassenstufe der Heideschule in 14-tägiger Quarantäne. Weil ein am Sonntag positiv getestetes Kind der Schule am Freitag zudem den Hort der Heideschule besucht hatte, sind auch die Schüler der dritten und vierten Klassen, die ebenfalls am Freitag im Hort waren, nun in Quarantäne.
Vereinzelt, so der OB, wurden Einrichtungen in Halle zuletzt auch komplett geschlossen. Die Bildungsbeigeordnete Katharina Brederlow sagte, dass an einzelnen Schulen in Halle an einzelnen Tagen auch der Unterricht für Schüler ausfallen musste, die selbst nicht in Quarantäne sind. Und speziell die Humboldtschule setzt laut Brederlow derzeit wieder verstärkt auf Home-Schooling. Der Schule bleibe, wie die Beigeordnete sagte, „nichts anderes übrig“.
Verstoß gegen die Quarantäneanordnung eine Straftat
Weil viele Familien verunsichert sind, wie der Oberbürgermeister betonte, hat die Stadt auf ihrer Homepage eine Grafik veröffentlicht, die das Vorgehen der Verwaltung im Falle eines positiven Tests veranschaulichen soll.
Der OB erklärte außerdem, dass die Stadt am Vortag 45 Quarantänekontrollen durchgeführt hat, bei denen vier Personen nicht zu Hause angetroffen wurden. Weil ein Verstoß gegen die Quarantäneanordnung eine Straftat ist, hat die Stadt sie angezeigt. (mz)
