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Halle-Queis Halle-Queis: Chinesische Firma investiert kräftig in Halle

Von Kathleen Bendick 25.06.2013, 09:50
Der Vorstandsvorsitzende der Greatview Packaging Co. Ltd., Hong Gang (r), und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), bei der Werkseröffnung des deutschen Standortes von Greatview in Kabelsketal.
Der Vorstandsvorsitzende der Greatview Packaging Co. Ltd., Hong Gang (r), und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), bei der Werkseröffnung des deutschen Standortes von Greatview in Kabelsketal. ZB Lizenz

halle/mz - Grüne Jacke, grüne Augen: Christian Glaubitz trägt die Farbe seines Unternehmens - dem chinesischen Verpackungshersteller Greatview Aseptic Packaging, das am Dienstag nach einem Jahr Produktionszeit offiziell eröffnet wurde.

Hunderte Wirtschafts- und Medienvertreter sowie Politiker konnten erstmals während der offiziellen Feierstunde die Fabrik im Starpark besichtigen. Der 32-Jährige aber hat alles von Anfang an miterlebt. Mit seiner Einstellung im Dezember 2011 war Glaubitz einer der ersten Angestellten von später 120 Mitarbeitern aus und um Halle, die im Starpark einen neuen Job gefunden haben. „Als ich mich bei Greatview beworben hatte, war hier im Starpark alles noch eine Baustelle“, erinnert sich Glaubitz heute, der nun als technischer Leiter für die Funktionstüchtigkeit der Maschinen zuständig ist.

Nachdem nicht nur die Personalchefin Sabine Rothgaenger von ihm überzeugt war, ging es für den Elektrikermeister für drei Wochen nach China. Dort lernten ihn die Greatview-Kollegen vor Ort an. „Rein technisch sieht eine Fabrik in China gar nicht so anders aus“, erinnert sich Glaubitz. „Aber dort sind wesentlich mehr Menschen beschäftigt als bei uns. Eine Kleinstadt dort hat immerhin fast vier Millionen Einwohner. Das war schon ein Erlebnis“, so Glaubitz.

Produktionsstart Juni 2012

Zurück in Halle baute er die Maschinen mit auf, plante wie Kabel und Verbindungen verbaut sein müssen, damit alles funktioniert. Nun sorgt er mit seinem fünfköpfigen Technikteam für den reibungslosen Produktionsablauf. In seinem Team arbeitet nur ein Chinese, in der ganzen Firma mehr als 20. „Die Verständigung klappt ganz gut. Jeder bemüht sich, den anderen zu verstehen. Und wir haben Dolmetscher“, sagt Glaubitz. Vor allem die Dolmetscher seien im Lauf der Zeit auch Freunde geworden. „Wenn wir grillen, laden wir die Kollegen auch ein.“ Der 32-Jährige ist zufrieden mit seinem Job.

Nach dem Produktionsstart im Juni 2012 lief vieles noch in der Testphase. Mit der feierlichen Eröffnung gestern hat die Firma auch große Ziele angekündigt. Vier Milliarden Getränke-Verpackungen will Greatview in Halle pro Jahr produzieren. Eine Erweiterung der Fabrik ist bereits geplant. 38 Millionen Euro wollen die Chinesen noch einmal investieren. „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, bekräftigte der Geschäftsführer der chinesischen Mutterfirma Jeff Hua Bi, der zur Zeremonie aus China eingeflogen war. Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident wohnte der Feierstunde bei. Er hatte 2008 als Wirtschaftsminister für die Ansiedlung in Halle geworben. „Wenn Greatview erfolgreich ist, kommen vielleicht weitere Firmen nach“, so Reiner Haseloff (CDU).

Der Verpackungshersteller Greatview Aseptic Packaging aus China hat vor den Toren Halles in Queis investiert.
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