Halle Halle: Mit der Tram bis Büschdorf
Halle (Saale)/MZ. - Damit enden auch die Bauarbeiten in der Delitzscher Straße und die Hallenser können erstmals seit 42 Jahren wieder bis nach Reideburg mit der Straßenbahn fahren. Ab Sonntag tritt dann auch der neue Fahrplan für die Linie 7 offiziell in Kraft.
Im März 2008 hatte der Umbau der Delitzscher Straße zwischen Hauptbahnhof und Reideburg begonnen. Die 3,3 Kilometer lange Strecke wurde komplett erneuert. Die Straße selbst wurde ausgebaut und die Straßenbahn erhielt eine separate - das heißt etwas höher als die Fahrbahn gelegene - Trasse. Ab der Haltestelle Alfred-Schneider-Straße ist sogar ein neuer 1,3 Kilometer langer Teilabschnitt entstanden. Nach der Haltestelle verengt sich allerdings die Fahrbahn, so dass die Planer nur eine einspurige Gleisführung umsetzen konnten. "Wir haben aus diesem Grund eine hochmoderne Signalanlage installiert, so dass der Straßenbahnverkehr sicher geregelt wird", sagte Projektleiter Ingo Sterzing.
Drei neue Haltestellen kamen durch den Ausbaus der Strecke zwischen Hauptbahnhof und Büschdorf hinzu. "Vor allem wegen des Bevölkerungszuwachses in diesem Stadtteil wurde der Ausbau vorgenommen", sagte die Pressesprecherin der Stadtwerke Halle, Iris Rudolph. Die ersten Bauarbeiten hatten bereits 1998 in Halle-Neustadt begonnen. Die Finanzierung des über einhundert Millionen Euro teuren Gemeinschaftsprojekt der Stadt Halle und der Stadtwerke wurde zu großen Teilen durch Fördermittel der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt finanziert. Mit insgesamt 33 Millionen Euro schlägt allein der letzte Teilabschnitt zu Buche.
Und der hatte es in sich. "Im Gegensatz zu den vorangegangenen Abschnitten hatten wir hier mit ganz unterschiedlichen Problemen zu kämpfen", sagte Sterzing: Während die Arbeiten auf dem Riebeckplatz vor allem durch die häufigen Sperrungen und Fahrbahnverengungen zur Verärgerung der Autofahrer beitrug, war es in der Delitzscher Straße weitaus komplizierter. "Viele Anwohner haben sich über den Baulärm beschwert, aber auch die notwendigen Straßensperrungen aufgrund der Bauarbeiten waren oft Anlass für Auseinandersetzungen", so der Projektleiter. Daneben waren aber auch die Straßenbegebenheiten nicht einfach. Zusätzlich zum Ausbau der Straße und Gleise wurden auch auch die Versorgungsleitungen erneuert. "Oft kam es aus diesem Grund zu erheblichen Platzproblemen in den Leitungsschächten, da zum Beispiel die Kabel der Telekom neu gelegt wurden, aber die alten Leitungen weiter in den Schächten verbleiben mussten", so Sterzing.
Am Samstag werden die Stadt Halle und die Hallesche Verkehrs-AG die neue Endhaltestelle in Büschdorf mit einen feierlichen Banddurchschnitt einweihen. Gleich im Anschluss ist dann für alle Hallenser und ihre Gäste ein Volks- und Familienfest geplant.
Ganz aufatmen können die Autofahrer dennoch nicht. Zwar sind die Gleisarbeiten beendet, aber die Bauarbeiten an der Straße in Richtung Reideburg gehen noch bis April 2013 weiter. Dann aber ist auch das Mammutprojekt beendet.