Halle Halle: Misstöne zum Baustart an der Berliner Straße
HALLE/MZ. - Die Jahre des Verkehrslärms an der Berliner Straße sind bald vorüber. Am 24. August beginnen an der Trasse zwischen Gothaer Straße und der Gleisquerung Sanierungsarbeiten. Das laute Kopfsteinpflaster wird dabei durch Asphalt ersetzt. Doch während diese Arbeiten von den Anwohnern prinzipiell begrüßt werden, befürchtet mancher auch zusätzlichen Lärm und Verkehrsbehinderungen in der Bauzeit.
Andrang im Gerätehaus
Tiefbauamtschef Martin Heinz sowie weitere Vertreter von Verwaltung und Planungsfirmen stellten das Projekt am Montag Abend den Bürgern im Diemitzer Feuerwehr-Gerätehaus vor. Die Resonanz mit rund 200 Besuchern war so groß, dass die Info-Veranstaltung zwei Mal durchgeführt werden musste. Laut Heinz kostet der Ausbau des 800 Meter langen Abschnitts rund 1,8 Millionen Euro. Finanziert werde das mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket. "Es werden also keine Anliegerbeiträge erhoben", so Heinz. Neben der Straßenoberfläche werden die Straßenbeleuchtung, Trink- und Abwasseranlagen, Stromleitungen sowie Geh- und Radwege erneuert. Erst am 30. August 2011 soll das Vorhaben abgeschlossen sein. Die Anwohner stellten etliche Detailfragen, die ihnen aber teilweise nur unbefriedigend beantwortet wurden. So äußerte eine Frau Bedenken, dass die Busse in der Bauzeit Verspätungen haben und die Anschlüsse an die Straßenbahnen an der Berliner Brücke gefährdet sein könnten. Weil kein Vertreter des Verkehrsbetriebs Havag anwesend war, blieb die Ungewissheit im Raum stehen. "Wir werden das mit der Havag besprechen", sagte Heinz zu. Zuvor hatte Verkehrstechnik-Planer Gerd Vater die Folgen der Arbeiten für Autofahrer erläutert: Demnach soll die Berliner Straße stets einspurig befahrbar bleiben. Der Verkehr werde mit Ampeln an den Bauabschnitten vorbeigeleitet. "Es wird Wartezeiten von vier bis fünf Minuten, aber kein Stauchaos geben", so Vaters ehrgeizige Ankündigung. Die Zufahrt zu Grundstücken und Gärten sei gewährleistet, so Vater. Weil bei dem Projekt auch an der Einmündung der Apoldaer Straße gearbeitet werde, bleibt diese Straße - sie ist jetzt schon baubedingt dicht - noch bis Oktober gesperrt. Mehrere Zuhörer äußerten Bedenken, Pkw und laute Lkw könnten die Baustelle über Schleichwege in Diemitz und auf dem Dautzsch umfahren, und forderten Kontrollen. Tiefbauamtschef Heinz will das nun mit der Polizei klären.
Winterlinden werden nachgepflanzt
Für das Bauvorhaben müssen laut Stadt 103 Bäume gefällt werden. Anwohner Holger Bläß kritisierte, dass davon auch noch sehr junge Bäume betroffen sind. "Warum werden die denn nicht umgesetzt", fragte er. "Das wäre zu teuer", sagte Tiefbauamtsmitarbeiter Mirko Wagner. Demnach sollen nach den Arbeiten neue Winterlinden angepflanzt werden.