Halle Halle: Leopoldina besitzt Handschrift von Albert Einstein

Halle/dpa. - «Bei Einstein handelt es sich umden Lebenslauf aus dem Jahr 1932», sagte Archivar Danny Weber derDeutschen Presse-Agentur dpa. Auf dem gut erhaltenen Blatt mit derArchivnummer 3879 heißt es: «Die kaiserlich Deutsche Akademie derNaturforscher zu Halle bittet Sie, alter Tradition gemäß, um einekurze Selbstbiografie (...).»
Dann werden neun Punkte aufgelistet, wie Familie, Jugend undAusbildung, über die der Schreiber Auskunft geben soll. Einsteinhatte sich an das vorgegebene Schema gehalten, er schrieb: «Von 1900bis 1902 war ich in der Schweiz als Privatlehrer, eine Zeit lang auchals Hauslehrer tätig und erwarb das Schweizerische Bürgerrecht.»Einstein schrieb seinen Lebenslauf nicht in Schönschrift, aber ineiner klaren, gut leserlichen Handschrift mit kleinen Verbesserungen.
Anlass für das seltene Dokument war die Aufnahme des Physikers indie Leopoldina 1932. Einsteins Hauptwerk, die Relativitätstheorie,machte ihn weltberühmt und veränderte das Verständnis von Raum undZeit. «Ich kenne kein zweites Archiv in Deutschland, das einderartiges Dokument von Einstein besitzt», sagte Weber. «Es ist einGlücksfall, dass Einstein seinen Lebenslauf mit der Hand schrieb,denn das ist nicht vorgeschrieben.» Im Archiv finden sich weitereLebensläufe prominenter Physiker, darunter sind Werner von Siemens(1816-1892) und Max Planck (1858-1947).
Die Leopoldina ist die älteste ununterbrochen existierendenaturwissenschaftlich-medizinische Akademie der Welt, sie wurde 1652in Schweinfurt gegründet und hat ihren Sitz seit 1878 in Halle. ImJuli 2008 wurde die Leopoldina zur Nationalen Akademie derWissenschaften ernannt.