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Halle Halle: Klinik am Steg steht kurz vor der Eröffnung

Von HEIDI POHLE 03.05.2011, 16:36

Halle (Saale)/MZ. - Am Montag begann der Einzug in das Gebäude mit der roten Klinkerfassade, Mitte Mai soll der Probebetrieb starten, ehe es im Juli dann richtig losgeht. Der mehrgeschossige Neubau ist ohne Fördermittel privat finanziert. Investor ist eine Vermietungsgesellschaft, zu der ein Teil der Ärzte gehört sowie finanzkräftige Mitstreiter.

Herzstück des 15-Millionen-Projektes sind fünf Operationssäle modernsten Standards. Genutzt werden sie von knapp 50 Fachärzten, die zur Saale-Klinik gehören. Zehn von ihnen richten in dem Neubau ihre Praxen ein, darunter Orthopäden, Urologen und Kinderchirurgen. Die anderen bleiben an ihren Standorten, kommen jedoch zum Operieren, ambulant oder teilstationär, ins neue Haus. Für den Aufenthalt der Patienten von wenigen Tagen steht eine Station mit 19 Betten zur Verfügung.

Das Netzwerk der kooperierenden Ärzte gibt es seit rund 13 Jahren. Bislang war es auf vier Standorte in Halle verteilt, was die Arbeit nicht gerade erleichterte. "Nun haben wir vieles zentral unter einem Dach", so Dr. Torsten Ullmann. Wie der Kinder-Chirurg und geschäftsführende Gesellschafter erklärt, sei es jetzt möglich, hochmoderne Diagnose-Technik gemeinsam zu nutzen und Fälle unkompliziert und rasch zu besprechen. Das verbessere die Arbeit vor allem im Sinne der Patienten. Eine Apotheke, Physiotherapie, eine Hörgeräte-Firma, ein Sanitätshandel sowie ein Diagnosezentrum komplettieren das Angebot der Saale-Klinik.

"Wir rechnen mit rund 50 000 Patienten im Jahr", etwa jeder Zehnte werde operiert, so Torsten Ullmann. Der Bedarf an dieser integrierten Behandlung, die Kosten spart, ist groß. Mit etlichen Krankenkassen, so Ullmann, gebe es Verträge. Eine Sprecherin der AOK bezeichnete das Angebot der Saale-Klinik für Patienten "als eine echte Alternative zum Aufenthalt im Krankenhaus". Die Vorteile der integrierten Versorgung seien offensichtlich: eine hochwertige medizinische Versorgung aus einer Hand, kurze Aufenthalte und eine Kostenersparnis von bis zu einem Drittel gegenüber dem Krankenhaus.

Während an der neuen Klinik, zu der eine Tiefgarage für Patienten mit 32 Plätzen gehört, restliche Arbeiten erledigt werden, ist schon der zweite Bauabschnitt eröffnet. Nach den Worten von Projektleiter Jochen Büttner wurde ein Teil der alten Steg-Passage direkt hinter dem Neubau abgerissen. Nach dem Umbau sollen dort weitere Facharzt-Praxen eingerichtet werden. Dazu gehört beispielsweise ein für Pulmologie, außerdem eine Diagnose-Klinik. Mit der Fertigstellung rechnet Jochen Büttner im Jahr 2012.

Noch fernere Zukunftsmusik ist ein neues Haus für betreutes Wohnen, das sich an den zweiten Abschnitt anschließt. Dann wäre das "Gesundheits-Viertel" mit Elisabeth-Krankenhaus und Saale-Klinik zwischen Steinweg, Mauer- und Glauchaer Straße komplett. Derzeit wird am Steg das letzte der drei Punkthochhäuser abgerissen, das erste fiel 2006.