Halle Halle: Hilfe für den Baschkirischen Spielplatz
Halle (Saale)/MZ. - Generationen von Kindern haben hier gespielt, doch heute ist der Baschkirische Spielplatz auf der Peißnitz nicht mehr besonders attraktiv: Die Spielgeräte und geschnitzten Figuren sind stark verwittert oder teilweise zerstört, der Zaun kaputt, ein Pavillon nach einem Brand nur noch ein Gerippe. Zwar hat der Verein der "Freunde Baschkortostans" seit 2009 eine Patenschaft über den Spielplatz übernommen. "Aber bislang fehlten uns die Mittel für eine Sanierung", so Vereinsmitglied Carsten Fuchs. Über eine Internet-Abstimmung könnte die Sanierung jetzt möglich werden: per Mausklick auf Facebook.
Geld für 20 Spielplätze
Denn dort hat der Brause-Hersteller "Fanta" eine Spielplatzinitiative ins Leben gerufen, durch die bis zu 20 Spielplätze mit 5 000 Euro saniert werden können. Derzeit steht der Baschkirische Spielplatz in Halle dort auf Platz 13 - aber noch bis zum 15. Juli kann abgestimmt werden, und so können sich auch noch andere der mehr als 200 Mitbewerber nach vorn schieben. Es gilt also, möglichst viele zu animieren, für den Spielplatz hinter dem Peißnitzhaus zu votieren: "Wenn wir das Preisgeld erhalten, haben wir von der Stadt die Zusagen, dass es weitere Zuschüsse geben wird", so Fuchs. Auch das Grünflächenamt habe bereits seine Unterstützung angekündigt.
Der Spielplatz ist zwischen 1984 und 1986 gemeinsam von Studenten aus der baschkirischen Partnerstadt Halles, Ufa, und halleschen Studenten geplant und gebaut worden. Noch während der Bauarbeiten hatten Kinder den Spielplatz regelrecht belagert, weil sie die Märchenfiguren und Holzspielgeräte einfach gut fanden, weiß Vereinsmitglied Ralf Steinhausen. Und er kennt auch eine interessante Anekdote: "Als der Spielplatz fertiggestellt war, wollten die baschkirischen Studenten vor der Heimreise noch einen letzten Blick auf den Spielplatz werfen. Ihre deutschen Betreuer allerdings wollten sie ständig zum Aufbruch drängen. Weil ihnen das seltsam vorkam, gingen sie auch zu jenem Teil des Spielplatzes, von dem sie ferngehalten werden sollten." Dabei, so Steinhausen, sahen sie, dass einer der Holzadler vom Dach eines der Pavillons gestohlen worden war. Doch die Ufaer seien gar nicht traurig gewesen, da sie den Diebstahl als ein Zeichen dafür sahen, dass anderen Leuten ihre Kunst gefällt. Später wurde der Adler ersetzt - und gleich noch einmal gestohlen.
Neue Holzfiguren mit Burg-Hilfe
Weil aber auch noch einige weitere Figuren mit der Zeit weggekommen sind, hat der Verein eine weitere Idee: In Zusammenarbeit mit der Burg sollen neue Holzfiguren für den Spielplatz entstehen. "Aber das hängt von Geld ab", so Carsten Fuchs. Er bitte nun um möglichst viele Internet-Stimmen. Außerdem sei der Verein schon lange auf der Suche nach den damaligen halleschen Teilnehmern der Studentenbrigade, die noch Erinnerungen an die gemeinsame Aktion haben.