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Halle Halle: Händels Lehrer - «sehr stark in seiner Kunst»

Von Claudia Crodel 23.02.2012, 18:51

Halle (Saale)/MZ. - Wer war eigentlich Friedrich Wilhelm Zachow? Heute ist er vor allem als Lehrer von Georg Friedrich Händel bekannt. Doch ist das alles, was man über ihn wissen sollte? Anlässlich seines 300. Todestages hat die Stiftung Händelhaus ihre Jahresausstellung ganz dem 1663 in Leipzig geborenen Friedrich Wilhelm Zachow gewidmet. Unter dem Titel "...sehr stark in seiner Kunst" macht sie mit seiner Herkunft und seinen weiteren Lebensstationen in Eilenburg und Halle bekannt.

In den Sonderausstellungsräumen in der ersten und zweiten Etage des Händelhauses sind unter anderem alte und wertvolle Dokumente wie die Eintragung von Zachows Geburt in das Kirchenregister der Leipziger Nikolaikirche oder das Aufgebot seiner Hochzeit in Eilenburg zu sehen. Auch eine Beschreibung seines Lebens und Wirkens wird gegeben. Dabei wird Zachwos Bedeutung als Musikpädagoge betont, schließlich hatte er neben Händel noch eine Reihe anderer begabter und erfolgreicher Schüler. Zum anderen lernt der Betrachter Zachow als Musiker und Komponisten kennen. Seine Kirchenkantaten, Orgelwerke und Kammermusikstücke wurden bereits zu seiner Zeit geschätzt. Viele seiner Werke seien heute allerdings nicht mehr im Original vorhanden, erzählt Konstanze Musketa, Kuratorin der Ausstellung. So läge von seinen rund 100 Kantaten inzwischen nur noch ein gutes Drittel in Form von Abschriften vor. Man vermutet, dass auch Händel die eine oder andere davon vorgenommen haben könnte. Nachdrucke von Zachows Werken gebe es erst ab 1905, sagt die Musikwissenschaftlerin weiter.

Die Sonderschau wird am Freitag in feierlichem Rahmen im Kammermusiksaal des Händelhauses eröffnet. Natürlich wird dann nicht nur über Zachows Leben und Wirken geredet, sondern es erklingt auch Musik. Die Gestaltung übernehmen dann die Musikpädagogikstudenten des Instituts für Musik der Universität.

Im Rahmen der Ausstellung sind zudem einige Sonderveranstaltungen geplant. Obwohl es sich um eine Jahresschau handelt, die bis zum 31. Januar 2013 besichtigt werden kann, sind einige der besonderen Exponate nur bis zum 15. April zu sehen.

Der Eintritt zur Eröffnung der Ausstellung, am Freitag um 17 Uhr, ist frei.