Halle Halle: 5.000 fordern: Parkeisenbahn erhalten
Halle (Saale)/MZ/MIT. - Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) gab sich zunächst einmal unbeeindruckt. Nachdem Mitglieder des Peißnitzexpress-Fördervereins am Mittwoch im Stadtrat eine Liste mit mehr als 5 000 Unterschriften für den Erhalt der Parkeisenbahn übergeben hatten, kündigte die Rathauschefin gegenüber der MZ später an, am Einsparvorschlag festzuhalten. Das heißt: Der 95 200 Euro umfassende Zuschuss für die Bahn droht komplett wegzufallen. Zuvor hatte Fördervereins-Vize Rainer Panse vor den Stadträten gefordert, den Sparplan nicht zuzulassen. "Werden Sie nicht zum Totengräber der Parkeisenbahn und der Peißnitz", sagte Panse.
Er und seine Mitstreiter hielten am Mittwoch zudem vor dem Stadthaus, in dem das Kommunalparlament tagte, eine Info-Aktion ab, mit der die Hallenser auf das drohende Aus der Bahn hingewiesen wurden und wo sie ihre Unterschrift gegen die Kürzungspläne leisten konnten. "Die Bahn ist Kult, die gehört zu Halle", sagte beispielsweise Passant Bodo Wernecke. Der gebürtige Hallenser lebt inzwischen in Nordrhein-Westfalen. "Ich bin aber mit der Bahn groß geworden."
Betreiber des Peißnitzexpress’ ist der kommunale Nahverkehrsbetrieb Havag. Dessen Vorstand Francois Girard bekräftigte, ohne ausreichende Finanzierung die Kleinbahn schließen zu müssen. Dabei verwies er auf gültige Vereinbarungen mit der Stadt, nach denen der Betrieb bezuschusst wird. "Die Vertragslage ist eindeutig", sagte Girard.
Allerdings deutete Szabados auch Gesprächsbereitschaft an. "Der Einsparvorschlag wird unverändert in die Haushaltsberatungen eingebracht. Das heißt nicht, dass er unverändert bleiben muss." So bleibe abzuwarten, wie sich der Stadtrat positioniert. Zudem sei ja denkbar, dass die Akteure des Peißnitzexpress’ und die Havag Spender oder Sponsoren finden, die den Bedarf an städtischen Zuschüssen senken. "Dann könnten wir neu nachdenken", so Szabados.
Der Zuschuss für den Peißnitzexpress steht wie zahlreiche weitere städtische Ausgaben auf einer Streichliste über insgesamt 17,2 Millionen Euro. Über diese Liste, die Teil des 2012er Haushaltsentwurfs ist, müssen die Stadträte in den kommenden Wochen entscheiden.