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"Wir waren offenbar das Quoten-Pärchen" Was Robert aus Halle ein Jahr nach "Hochzeit auf den ersten Blick" über sein TV-Experiment denkt

Vor einem Jahr zitterten zahlreiche TV-Zuschauer mit dem Hallenser Robert bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ mit. Der inzwischen 36 Jahre alte Ingenieur suchte in der Sat.1-Show die große Liebe. Ein Jahr nach dem TV-Abenteuer haben wir den Hallenser zum Gespräch getroffen.

Aktualisiert: 10.10.2022, 15:23
2021 nahm Robert I. aus Halle an der TV-Show "Hochzeit auf den ersten Blick" teil.
2021 nahm Robert I. aus Halle an der TV-Show "Hochzeit auf den ersten Blick" teil. Foto: Stephan Lohse

Halle (Saale)/DUR/slo – Ende 2021 suchte Robert I. aus Halle im TV nach der großen Liebe. In der Sat1-Show „Hochzeit auf den ersten Blick“ ließ sich der Hallenser auf ein ganz besonderes Experiment ein: Er heiratete eine ihm völlig unbekannte Frau, die jedoch nach Ansicht von Experten perfekt zu ihm passen sollte. Ein Jahr danach haben wir den 36-Jährigen noch einmal zum Gespräch getroffen.

Am Montag begann die neue Staffel von „Hochzeit auf den ersten Blick“. Schauen Sie sich die Sendung an?

Robert I.: Ich habe die erste Folge gesehen. Da kamen auch gleich einige Erinnerungen wieder hoch, zum Beispiel wie die Kandidaten überrascht wurden. Da musste ich auch noch einmal daran denken, wie das bei mir war.

Mit dem Wissen, das Sie heute haben: Würden Sie noch einmal an der Sendung teilnehmen?

Ich möchte die Erfahrung, die ich bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ gemacht habe, nicht missen. Ich habe die Erfahrung ja sogar zwei Mal machen dürfen. Beim ersten Versuch 2020 hatten die Experten aber noch keine passende Partnerin für mich gefunden.

Beim Anschauen der ersten Folge kam kurz der Gedanke, eigentlich könntest du noch mal mitmachen. Es wäre sicherlich schön, noch einmal die Experten zu sehen oder das Kamerateam. Aber ein Mal reicht. Wenn es das Format noch weitere zehn Jahre geben sollte, und ich bin dann Single, vielleicht ja. Aber jetzt sollen erst einmal andere die Erfahrung machen und ihr Glück finden.

An die Idee von „Hochzeit auf den ersten Blick“, dass aus Wissenschaft Liebe werden kann, glauben Sie weiter?

Definitiv glaube ich daran. Viele Eigenschaften müssen zueinander passen damit es am Ende klappt mit einer Beziehung. Man sieht ja auch, dass es funktionieren kann, auch wenn sich in letzter Zeit viele Paare haben scheiden lassen. Aber da ist für mich nicht das Experiment gescheitert. Das Experiment scheitert, wenn man in dem Zeitraum von sechs Wochen aufgegeben hat. Und ich kann auch in einer Bar jemanden kennenlernen, mich verlieben, heiraten, und nach fünf Jahren ist es aus. Die Gefahr, dass man sich im Alltag auseinanderlebt, die gibt es überall.

Wie haben Ihre Familie und Ihre Freunde auf die Sendung und Ihre Teilnahme reagiert?

In meinem Umfeld hat fast jeder gewusst, dass ich mich bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ angemeldet habe. Und es haben sich alle für mich gefreut.

Ihre persönliche Geschichte bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ war nicht ganz einfach und hatte Höhen und Tiefen. Haben Sie sich beim Anschauen immer richtig wiedergegeben gefühlt?

Grundsätzlich wurde ja sehr wenig von dem gezeigt, was ich in der Sendung erlebt habe. Von sechs Wochen bleiben am Ende vielleicht vier Stunden übrig.

Aber an einer Stelle habe ich tatsächlich die Sendungsmacher angerufen und gefragt, was sie da zusammengeschnitten haben. Es hatte damals gekriselt, ja. Aber dass ich dann in manchen Medien als narzisstisch oder cholerisch dargestellt wurde, das ging gar nicht.

Wir haben uns Zuhause in die Augen geschaut und gefragt, was da los ist. Ich haben danach auch die Experten der Sendung gefragt, ob ich wirklich so rüberkam. Aber das konnten die sich auch nicht erklären. Ich habe da auch meine damalige Frau nicht verstanden, denn zu mir hatte sie andere Dinge gesagt als vor der Kamera.

Was mir ebenfalls nicht gefallen hat war, dass ich beim Vorspann auf neue Folgen mehrfach in ein schlechtes Licht gerückt wurde und das bleibt hängen. Wir waren offenbar das Quoten-Pärchen, das ein bisschen Action in die Sendung hineinbringen sollte. Aber ich mache da niemandem einen Vorwurf.

Hatte das auch Auswirkungen auf Ihr Privatleben?

Nein, im privaten Umfeld hatte das keine Auswirkungen. Es gab Bekannte, die ich lange nicht mehr gesehen hatten, die sich nach der Sendung meldeten und gefragt haben, was aus mir geworden sei. Aber das konnte ich ja alles erklären.

Auf Instagram gab es leider viele negative Kommentare und Nachrichten. Aber darauf bin ich gar nicht eingegangen, sondern habe sowas rigoros gelöscht. Aber es gab auch Menschen, die sich bei mir gemeldet haben und mir gesagt haben, dass sie mich sympathisch finden.

Was raten Sie anderen, die an der Sendung selbst gern teilnehmen würden?

Ich möchte da nicht zu viel verraten. Wer an der Sendung teilnehmen will, sollte am besten unvorbereitet zu den Workshops gehen. Denn nur so macht es Sinn. Alles andere verfälscht nur die Analyse und schon kann der falsche Partner vor einem stehen.

Haben Sie denn noch Kontakt zu den anderen Paaren oder den TV-Experten?

Zu den Experten habe ich keinen Kontakt mehr, auch nicht zu den anderen Kandidaten und definitiv auch nicht zu meiner Ex-Frau. Die Scheidung ist auch Gott sei Dank durch. Jeder lebt sein Leben. Man sieht die anderen Paare ja auch nur zum Schluss des Experimentes für zwei Tage.

Kontakt habe ich nur noch zu Manuel und Annika, die sich 2020 bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ kennengelernt haben. Die beiden haben ja nochmal geheiratet und sind mittlerweile auch Eltern.

Hat es Sie überrascht, dass alle anderen fünf Paare Ihrer Staffel „Ja“ gesagt haben, kurz nach Ausstrahlung im Fernsehen jedoch vier Paare schon wieder getrennt waren?

Dass sich die vier Paare so schnell getrennt haben, hat mir natürlich leid getan. Aber andererseits war es mir eigentlich damals schon klar, als wir uns gesehen haben. Ich glaube, dass die Liebe bei einigen Paaren zu dem Zeitpunkt echt war, aber mir war damals auch schon bewusst, dass das aber wohl nicht lange halten wird. Der Alltag und die Entfernung werden da immer wieder unterschätzt.

Ihre eigene Geschichte ging nach dem Ende von „Hochzeit auf den ersten Blick“ weiter. Eine junge Frau hatte sie angeschrieben und es funkte. Sind sie weiter ein Paar?

Das bleibt erst einmal geheim. Man sollte da auch gewisse Grenzen bewahren. Deswegen habe ich auch bewusst entschieden, die Fotos wieder aus dem Internet zu nehmen. Wir stehen im Kontakt, so viel ist sicher. Mal schauen, was kommen wird.

Was ist Hochzeit auf den ersten Blick?

Hochzeit auf den ersten Blick ist eine TV-Show, bei der die Kandidaten von Wissenschaftlern unter die Lupe genommen werden. 

Die Profis erstellen von jedem Kandidaten Profile und vergleichen diese. Passen ein Kandidat und eine Kandidatin nach Ansicht der Profis zusammen, sprechen die Macher von einem „Match“.

Lesen Sie auch: Fragen über Fragen: So hart ist der Weg zu „Hochzeit auf den ersten Blick“

Ab dann werden die Kandidaten mit der Kamera begleitet, von der Info, dass sie dabei sind, über den Kauf der Hochzeitskleidung bis zum Ja-Wort, bei dem sich die beiden Singles das erste Mal sehen und sofort entscheiden müssen, ob sie heiraten. Bisher gab es in acht Staffeln jedoch noch niemanden, der „nein“ gesagt hat.

Danach begleitet das Kamerateam das junge Ehepaar in den Flitterwochen sowie den ersten Wochen danach. Zum Finale müssen dann alle Teilnehmer entscheiden, ob sie verheiratet bleiben wollen oder sich wieder scheiden lassen.

Welche „Hochzeit auf den ersten Blick“-Paare sind noch zusammen?

Nach acht Staffeln mit jeweils rund sechs Kandidaten-Paaren fällt die Erfolgsquote tatsächlich bescheiden aus. Lediglich drei Paare sind laut aktuellen Sat.1-Infos noch zusammen. Einige Beziehungen bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ hielten mehrere Jahre, teils entstanden sogar „HadeB-Babys“ – deren Eltern nun aber größtenteils geschieden sind.

In der vergangenen achten Staffel blieben fünf von sechs Paaren verheiratet, davon trennten sich vier Paare jedoch binnen weniger Monate. Lediglich die beiden Thüringer Marcus und Simone sollen noch immer ein Paar sein. Die beiden haben sich jedoch komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Hochzeit auf den ersten Blick 2021: Wer ist noch zusammen?

Hochzeit auf den ersten Blick – erhalten die Teilnehmer Geld?

Die Produktionsfirma von „Hochzeit auf den ersten Blick“ teilte in den Vorjahren mit, dass die Teilnehmer für die TV-Show kein Geld bekommen, aber auch alle Kosten erstattet bekommen. Für Hochzeits-Outfit, Trauung, Feier oder Hochzeitsreise müssen die Kandidaten also nichts bezahlen und haben dafür im besten Fall den Partner fürs Leben bekommen.

Wo finden die HadeB-Hochzeiten statt?

In den ersten Staffeln wurden die Paare bei Hochzeit auf den ersten Blick regelmäßig in Zwenkau bei Leipzig verheiratet. Inzwischen finden die Hochzeiten an verschiedenen Orten in ganz Deutschland statt, je nach Herkunft der Paare. In den vergangenen Staffeln war Thale im Harz mehrfach Gastgeber für die Hochzeiten bei „HadeB“.

Hochzeit auf den ersten Blick – Wer sind die Experten?

Wie schon in den vergangenen Staffeln besteht das Experten-Trio aus Diplom-Psychologe und Matching-Experte Markus Ernst, Paar- und Sexualtherapeutin Beate Quinn und Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin Dr. Sandra Köhldorfer.

Wann läuft „Hochzeit auf den ersten Blick“ 2022?

Staffel-Auftakt war der 3. Oktober um 20.15 Uhr auf Sat.1. Aktuell läuft die Sendung jeden Montagabend auf Sat.1 sowie Online auf „Joyn“.