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Gute Stube ist der Treffpunkt

Von MARTINA SPRINGER 03.02.2010, 16:59

HALLE/MZ. - Dabei: Es ist nicht allein ihr Wohnzimmer, in dem sie sich so gern aufhält. Sie teilt es mit Klaus Gudd (69) und Friedrich Johnsdorf (83). Die drei Hochbetagten sind die ersten Bewohner einer

Pflegeeinrichtung im Bau

Senioren-WG - exakter Name: ambulant betreute Wohngemeinschaft - im alten Gutshof auf der Peißnitz. Bald bekommen sie noch Zuwachs: Insgesamt sieben Einzelappartements und ein Doppelzimmer stehen zur Verfügung.

Manfred Schuster, der Geschäftsführer der Volkssolidarität, freut sich mit ihnen - und ist stolz auf das von seinem Verein auf dem ehemaligen Gut Gimritz Geschaffene. Erst recht, da der alte Gutshof noch mehr bietet. Seit Anfang des Jahres lädt im Erdgeschoss eine Begegnungsstätte, ebenfalls großzügig ausgestattet mit 30 Innen- und 50 Außenplätzen, montags bis freitags zwischen 8 und 16 Uhr zum Besuch ein. "Wir unterbreiten unterschiedliche Angebote für jedermann", sagt Leiterin Christina Sykora, "und die Öffnungszeiten sind kein Dogma." Wenn eine Veranstaltung mal länger dauere, sei das auch kein Problem.

Während in der Begegnungsstätte und in den WG-Appartements - jedes mit behindertengerechtem Bad und Küchenzeile ausgestattet - das Leben in ruhigen Bahnen verläuft, haben im Dachgeschoss des jahrhundertealten Gebäudes Handwerker das Sagen. Aber nicht mehr allzu lange: Am 1. August, legt sich Schuster fest, ist auch dieser Bereich fertig. 18 an Demenz erkrankte Menschen, die rund um die Uhr betreut werden, kann dann die Pflegeeinrichtung aufnehmen.

Jede Menge Geld war notwendig, um die Pläne umsetzen zu können. Genau gesagt: Wenn alles fertig ist, werden 2,6 Millionen in Umbau und Einrichtung des Gutshofes geflossen sein. Finanziert wurde laut Schuster mit Eigenmitteln und Krediten, "und 500 000 Euro haben wir von der ARD-Fernsehlotterie bekommen. Sonst wäre es wohl nicht zu stemmen gewesen."

Service und Betreuung

Angesichts dieser Summe halten sich die Mieten laut Schuster im Rahmen: Zehn Euro kostet der Quadratmeter, Heizung und Strom inklusive. Dazu kommen 150 Euro für Service und ambulante Betreuung, die von Rufbereitschaft bis zur Alltagsbegleitung reicht. Gratis gibt's die schöne Außenanlage und die nahe Saale. Friedrich Johnsdorf jedenfalls lehnt sich zufrieden zurück und sagt: "Etwas Besseres konnte mir gar nicht passieren."