1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. JVA Tornau: Grünen-Politiker kritisiert Intransparenz beim geplanten Knast-Neubau in Halle

JVA Tornau Grünen-Politiker kritisiert Intransparenz beim geplanten Knast-Neubau in Halle

Grünen-Politiker Wolfgang Aldag kritisiert die Intransparenz um den geplanten JVA-Neubau in Halle-Tornau. Weder Stadtverwaltung noch Bevölkerung seien über Planung und erste Arbeiten informiert worden.

Aktualisiert: 23.08.2024, 17:39
JVA-Neubau in Halle-Tornau: Wolfgang Aldag kritisiert Land und Bauherrin IPS.
JVA-Neubau in Halle-Tornau: Wolfgang Aldag kritisiert Land und Bauherrin IPS. (Foto: Bündnis 90/Die Grünen)

Halle (Saale)/MZ - Auf dem Gelände des geplanten Neubaus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tornau finden derzeit erste Vorplanungen und Sondierungsarbeiten, darunter Vermessungen und archäologische Untersuchungen, statt. Das geht aus einer aktuellen Stellungnahme der IPS Immobilien- und Projektgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH auf eine Anfrage der Landtagsfraktion der Grünen hervor.

Wolfgang Aldag, Landtagsabgeordneter und Stadtrat in Halle, zeigte sich in seiner Reaktion besorgt über die Art und Weise, wie diese Arbeiten ohne vorherige Information der Stadtverwaltung und der Öffentlichkeit durchgeführt werden. „Obwohl das Land und die IPS wissen, dass der geplante Neubau der JVA in Tornau in der Bevölkerung kontrovers diskutiert wird und auf breite Ablehnung stößt, agieren sie weiterhin mit einem Höchstmaß an Intransparenz.“

Und weiter: „Weder die Stadtverwaltung noch die Bevölkerung wurden über die nun begonnenen Vorarbeiten informiert, obwohl bereits seit Tagen umfangreiche Bauarbeiten stattfinden. Dieses Vorgehen verstärkt das Misstrauen und gefährdet die Akzeptanz des Großprojekts in der Region“, so Aldag.

Neue JVA Tornau soll die Anstalten „Roter Ochse“ und „Frohe Zukunft“ ersetzen

Der Abgeordnete betont, dass das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans von der Stadtverwaltung vorbereitet wird, die laufenden Arbeiten aber ohne jegliche Abstimmung mit den kommunalen Behörden durchgeführt werden. „Nachdem die Landesregierung bereits den Bau einer Justizvollzugsanstalt in Tornau ohne angemessene Kommunikation angekündigt hat, zeigt sie erneut, dass ihr das Vertrauen der Bevölkerung nicht wichtig zu sein scheint“, so Aldag weiter.

Er fordert die Landesregierung und die IPS auf, ihr „Gutsherren“-Verhalten zu überdenken und stattdessen offen und transparent mit der Stadt Halle und den Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren. „Großprojekte wie dieses verlieren durch solch intransparentes Vorgehen immer mehr an Akzeptanz.“

Blick auf den Roten Ochsen in Halle.
Blick auf den Roten Ochsen in Halle.
(Foto: Silvio Kison)

Die geplante JVA Tornau soll die veralteten Anstalten „Roter Ochse“ und „Frohe Zukunft“ in Halle ersetzen. Auf einem rund 17 Hektar großen Gelände nahe der Autobahn 14 soll eine moderne JVA mit rund 440 Haftplätzen entstehen. Der Baubeginn ist für 2026 geplant, die Inbetriebnahme für 2029.