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Grundschule August Hermann Francke unterstützt Unesco-Antrag Grundschule August Hermann Francke unterstützt Unesco-Antrag: Schüler werden Welterbe-Botschafter

Von Jan Schumann 13.04.2015, 09:38
Mit Pinsel und Farbe werben die Grundschüler Timur (links) und Joy für die Unesco-Bewerbung.
Mit Pinsel und Farbe werben die Grundschüler Timur (links) und Joy für die Unesco-Bewerbung. Günter Bauer Lizenz

Halle (Saale) - Die Botschaft an die Hallenser und das Pariser Komitee lautet „tief verwurzelt – hoch hinaus“. Zum Kreis der Welterbe-Botschafter gehören nun auch die Jüngsten. Die Kinder der Grundschule August Hermann Francke tun es den Profi-Planern gleich, werben mit Pinsel und Farbe für eine Aufnahme der Stiftungen.

Eine Reise zu den Welterbestätten Deutschlands

Das Welterbe steht 2015 auf dem Unterrichtsplan der Schüler – erst in der Theorie, dann in der Praxis. Zum diesjährigen Lindenblütenfest (20. und 21. Juni) dreht sich das traditionelle Schauspiel der Grundschüler um die Unesco-Bewerbung. „Wir arbeiten an einem Stück, in dem wir die Bedeutung des Welterbe-Titels für Halle klarmachen wollen“, sagt Lehrerin Marion Sonntag. Seit zehn Jahren begleitet und konzipiert sie die Theateraufführungen der Grundschüler. „Das diesjährige Stück ist eine Reise zu verschiedenen Welterbe-Stätten Deutschlands. Es geht nach Hessen, an die Küste, in den tiefen Süden.“ Genauer wird sie nicht, die Geschichte des Stücks bleibt traditionell geheim. Aber darum geht es: Auf der Bühne soll sich Halle einreihen zwischen namhafte Welterbestätten der Republik.

Eltern und Kinder packen an

Dafür bauen die Dritt- und Viertklässler an Requisiten für alte Marktplätze, Bauchläden, Wohnhäuser – eine deutsche Altstadt mit Fachwerkhäusern gehört zu den Schauplätzen im Stück.

Auch am vergangenen Wochenende trafen sich die Schüler, Lehrer und Eltern in der Grundschul-Aula, um am Bühnenbild zu werkeln. Dies geschieht mit professioneller Hilfe. Judith Runge, 46-jährige Keramikkünstlerin und Burgabsolventin, unterstützt das Schulprojekt, gibt dem Ganzen einen anspruchsvollen handwerklichen Anstrich. „Mir ist wichtig, dass Eltern und Schüler mit anpacken“, sagt Runge. Bereits im dritten Jahr dient sie als Kunstmentorin für das traditionelle Stück der Grundschüler. „Doch dieses Jahr ist es anders“ - das Welterbe lockt. Gefördert wird das Stück mit Geld des Energiedienstleisters EnviaM.

So werden die Grundschüler zu Botschaftern der Stiftungen - die Dritt- und Viertklässler bauen die Requisiten, spielen die Rollen, tanzen auf der Bühne. Warum ist es wichtig, dass das ehemalige Waisenhaus in die prestigeträchtige Unesco-Liste aufgenommen wird? „Weil viel mehr Leute diesen Ort kennen sollen“, sagt Drittklässlerin Joy. Und Mitschüler Timur entgegnet: „Ich bin stolz, an diesem wichtigen Ort zur Schule zu gehen. Hier wurden die Kinder schon in der Vergangenheit gut behandelt.“

Die Entscheidung über die Aufnahme der Stiftungen auf die Welterbeliste fällt im Sommer kommenden Jahres.