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Sachsen-Anhalt schrumpft weiter Größte Stadt in Sachsen-Anhalt: Halle holt Spitze von Magdeburg zurück

14.09.2018, 14:46
Buntes Treiben auf der Marktplatz in Halle.
Buntes Treiben auf der Marktplatz in Halle. Silvio Kison

Halle (Saale) - Halle hat Magdeburg als größte Stadt in Sachsen-Anhalt wieder abgelöst. In der Saalestadt wurden Ende vorigen Jahres 239.173 Einwohner gezählt, wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte. Das waren fast 700 mehr als in der Landeshauptstadt. Im Jahr 2016 hatte noch Magdeburg 131 Bewohner mehr gehabt als Halle und war damit die größte Stadt im Land.

Beide Kommunen sind auch 2017 weiter gewachsen, Halle (+0,5 Prozent) allerdings deutlich stärker als Magdeburg (+0,1 Prozent). Damit waren die beiden Großstädte positive Ausreißer. Der Rest des Landes ist laut Mitteilung geschrumpft. Insgesamt sank die Bevölkerung in Sachsen-Anhalt binnen eines Jahres um 13.170 Menschen beziehungsweise 0,6 Prozent.

Kein anderes Bundesland hat zuletzt so viele Einwohner verloren wie Sachsen-Anhalt. Davor hatte das Minus binnen Jahresfrist bei 0,4 Prozent gelegen. Damit verschärfte sich der Bevölkerungsrückgang nicht nur, Sachsen-Anhalt ist bundesweit inzwischen fast allein auf dem Abwärtstrend. Nur Thüringen (minus 0,3 Prozent) und das Saarland (minus 0,1 Prozent) meldeten ebenfalls Einbußen.

Bundesweit lebten im vergangenen Jahr 82,8 Millionen Menschen in Deutschland und damit 0,3 Prozent mehr als noch 2016. Das Plus sei allein auf Zuwanderung zurückzuführen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Gleichzeitig starben 147 000 Menschen mehr als geboren wurden.

Mehr Todesfälle als Geburten sind nach Angaben der Statistiker auch der Hauptgrund für das Schrumpfen in Sachsen-Anhalt. Es seien fast 15.000 Menschen im Land mehr gestorben als Babys geboren wurden. Allerdings konnte Sachsen-Anhalt zum wiederholten Male ein positives Wanderungssaldo verzeichnen, das heißt konkret: 1919 Menschen zogen mehr nach Sachsen-Anhalt als weg. Im Vorjahr hatten die Zuzüge die Wegzüge aber sehr viel deutlicher übertroffen (4600).

Fast alle Regionen büßen Einwohner ein, wie die Statistiker weiter mitteilten. Besonders groß ist das Minus im Harz (-1,5 Prozent), in Mansfeld-Südharz (-1,3) sowie in Anhalt-Bitterfeld und Stendal (je -1,1). (dpa)