Baustart am Volkspark in Halle Große Pläne für ein historisches Gebäude
Mit dem Abriss eines Anbaus und weiteren Maßnahmen beginnen noch in diesem Sommer die Sanierungsarbeiten an dem traditionsreichen und denkmalgeschützten Gebäude-Ensemble.
Halle (Saale)/MZ. - Endlich ist es so weit – zur großen Freude vor allem des 2004 gegründeten Volkspark-Vereins, der sich seit 2010 als Eigentümer für die Sanierung und langfristige Erhaltung des historisch wertvollen Volksparks in Halle einsetzt: Weithin sichtbar kündet im Schleifweg ab sofort ein großes Bauschild von den bevorstehenden Arbeiten am Volkspark. Mit der Enthüllung des Bauschilds wird eine umfangreiche Baumaßnahme gestartet, die über einen Zeitraum von fünf Jahren reichen wird. Die Arbeiten werden vom Bund, dem Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Halle gefördert.
Im Vordergrund steht die denkmalgerechte Sanierung der prächtigen Jugendstilfassaden, zudem sollen Maßnahmen zur Wärmedämmung und der Einbau von moderner Haustechnik das Gebäude zukunftsfähig machen. Architekt Johann Christian Fromme erläuterte vor zahlreich geladenen Gästen, darunter Mitglieder des Volkspark-Vereins und etliche Anwohner, die die Sanierungspläne von Anbeginn interessiert verfolgen, welche Arbeiten konkret anstehen. „Fassaden, Fenster und die kunstvollen Stu
ckarbeiten werden erneuert, dazu wird das komplette Gebäude energetisch auf den neuesten Stand gebracht“, so der hallesche Architekt. So werde das Dach unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes gedämmt und energieeffiziente Technik für die Lüftung und die Wärmerückgewinnung eingebaut. Auch der Keller des Volksparks werde in die Baumaßnahmen einbezogen: Hier solle nach Abschluss der Arbeiten eine Bar Einzug halten.
Eine der ersten und vor allem wichtigsten Maßnahmen betreffe den Ostteil des geschichtsträchtigen Gebäudekomplexes: Ein Anbau an der Rückseite des Volksparks an der Kleinen Gosenstraße soll schon bald abgerissen werden und Platz machen für einen Neubau mit einem Aufzug. Damit solle, so Fromme, der Volkspark nicht nur barrierefrei und behindertengerecht werden, sondern auch erweiterte Nutzungsmöglichkeiten für Veranstaltungen bieten. „Es gibt von Seiten der Staatskapelle Anfragen, im Volkspark Konzerte zu geben“, nennt Fromme ein Beispiel.
Mit dem Aufzug könnten Veranstaltungstechnik, Stühle und Instrumente in den großen Saal befördert werden. „Auch ein großer Steinway-Flügel hat dann Platz in diesem Aufzug“, so Fromme, der zudem betont, dass das Gebäude auch während der Sanierungsmaßnahmen grundsätzlich geöffnet bleibe. „Die Baumaßnahmen erfolgen genau deshalb in Etappen über einen Zeitraum von fünf Jahren, damit alle Veranstaltungen weiterhin stattfinden können“, erklärte Fromme. Dazu zählten auch die Vorstellungen des Kabarett „Die Kiebitzensteiner“, die im Volkspark ihr Domizil haben.
Ende Juli soll laut Ingrid Häußler, Vorstandsvorsitzende des Volkspark-Vereins, die Begutachtung der Planungsunterlagen beendet sein, danach könne mit dem Abriss des Anbaus am östlichen Gebäudeteil, den Arbeiten am Kleinen Saal sowie ab Herbst dann mit den Tiefbauarbeiten für den 2025 erfolgten Neubau samt Aufzug erfolgen. „Der Volkspark“, so Ingrid Häußler, „soll wieder ein Bürgerhaus im ursprünglichen Sinne werden.“