Großbrand in Zappendorf Großbrand in Zappendorf: Lager hält Hitze nicht stand

Zappendorf/MZ - Am Sonntagmorgen ist nach einem Großbrand auf dem Gelände einer Müllverwertungsanlage in Zappendorf (Gemeinde Salzatal) eine Lagerhalle teilweise eingestürzt. In dem 100 Meter langen und 60 Meter breiten Gebäude habe sich kein Abfall befunden. Dort seien Maschinen, Container und Granulat zur Verarbeitung gelagert worden, sagte Feuerwehreinsatzleiter Stephan Ossig am Sonntag gegenüber der MZ. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Mehr als 120 Einsatzkräfte, unter anderem vom Technischen Hilfswerk, waren bis Redaktionsschluss in zwei Schichten mit den Löscharbeiten beschäftigt.
Brandnester schwer zu erreichen
Gegen 3 Uhr am Sonntag heulten in Zappendorf und in den benachbarten Dörfern die Sirenen. Bis nach Halle waren die Alarmsignale zu hören. Insgesamt sieben Feuerwehren wurden zu der Müllverwertungsanlage gerufen. Doch auch der schnelle Einsatz konnte laut Ossig nicht verhindern, dass die Konstruktion der Lagerhalle zu großen Teilen nachgab - zu heftig sei die Hitze gewesen. „Durch die eingestürzten Dach- und Seitenteile hatten wir erhebliche Probleme, an die Brandnester heranzukommen“, sagte Ossig, der in der Gemeinde Salzatal Chef aller Ortsfeuerwehren ist. Um die Trümmer beiseite schaffen zu können, musste der Einsatzleiter Unterstützung vom Technischen Hilfswerk aus Halle anfordern. „Die Helfer versuchen mit einem Radlader und mit einem Kran, die eingestürzten Hallenteile auseinanderzuziehen.“ Nur auf diese Weise habe die Feuerwehr überhaupt eine Chance, an die Brandnester heranzukommen. Gemeindewehrleiter Ossig meinte am Sonntag, dass die Löscharbeiten noch bis mindestens heute andauern würden.
Was zu tun ist, um das Feuer zu bekämpfen und von wo dafür genügend Wasser hergeholt werden kann, darüber musste Feuerwehrchef Ossig nicht lange nachdenken. Im Januar 2012 wurde er bereits auf dem Gelände der Müllverwertungsanlage mit einem Großbrand konfrontiert. „Aus Erfahrungen, die wir dabei gesammelt hatten, konnten wir jetzt profitieren.“
Mängel sind behoben
Es war im vergangenen Jahr der erste große Brand auf dem Gelände des Unternehmens. Damals wurde ein erheblicher Nachholbedarf in punkto Löschmittelversorgung festgestellt. Ein vorhandener Löschteich war nicht gefüllt, eine unterirdische Zisterne im Gewerbegebiet und die dort eingebaute Pumpe brachten nicht die erforderliche Leistung. „Diese Mängel sind aber inzwischen weitestgehend behoben“, sagte Ossig.
Was genau am Sonntag den Brand in der Zappendorfer Lagerhalle ausgelöst hat, konnte noch nicht geklärt werden. Nach Angaben von Polizeisprecherin Antje Hoppen können die Ermittler frühestens heute ihre Arbeit aufnehmen. Erst dann könnten auch Angaben zur genauen Schadenshöhe gemacht werden.