Goldmedaillen für Stollen aus Halle Goldmedaillen für Stollen aus Halle: Erfolgreich mit Opas Rezept
Halle (Saale) - Sie gehört seit über 20 Jahren zum halleschen Weihnachtsmarkt wie Tanne und Glühwein: Die Weihnachtsbrezel aus der Backstube von Stefan Kirn. Die riesige Brezel wird traditionell zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes an die Kinder verteilt - vom Bäckermeister selbst und vom Weihnachtsmann persönlich. Doch viel wichtiger noch in der Vorweihnachtszeit ist ein anderes Backwerk: der Stollen. Der ist in der Bäckerei Kirn in der Diesterwegstraße sogar preisgekrönt.
Bei der diesjährigen Stollen-Prüfung des Bäckerhandwerks in Magdeburg konnte Stefan Kirn zwei Goldmedaillen mit nach Hause nehmen. „Die gibt es, wenn dreimal in Folge das Prädikat ’sehr gut’ verliehen wurde“, erklärt der 38-Jährige, der das begehrte Gold jeweils für seinen Christ- und für seinen Quarkstollen erhalten hat. Die Rezeptur für Kirns Stollen stammt übrigens noch vom Großvater, Helmut Kirn.
Bäckerei im Jahr 2013 von Vater Uwe Kirn übernommen
„Da wurde bis heute nichts verändert, da gibt’s nichts zu verbessern“, so der Enkel, der die 1968 in der damaligen Lindenallee (Merseburger Straße) eröffnete Bäckerei im Jahr 2013 von Vater Uwe Kirn übernommen hat. Nur nach dem Einbau eines neuen Ofens 2016 musste Kirn herumprobieren, denn Großvater Helmut hatte Teig, Backzeit und -temperatur natürlich fein aufeinander abgestimmt. „Die erste Charge war etwas verbrannt, dann ging’s“, so Stefan Kirn.
Klar, dass das Rezept und die Zutaten des Weihnachtsklassikers streng geheimbleiben. Nur beim „Buttern“ lässt sich Kirn über die Schulter schauen: „Die Stollen werden nach dem Backen, wenn sie noch warm sind, in flüssige Butter getaucht und dann sofort mit Zucker bestäubt“, so Kern, der dann doch noch etwas verrät: Eine Tonne Rum-Rosinen verarbeitet Kirn in seinen Stollen, der nach einer Ruhezeit von einer Woche mit einer dicken Schicht Puderzucker versehen und verpackt wird.
Ganze 90 Kilogramm Stollen produziert Kirn - am Tag! Begonnen wird mit dem Backen bereits Mitte Oktober, der letzte Stollen wird in dieser Woche aus dem Ofen geholt, dann ist erstmal Schluss. Zum Fest kommt bei Kirns natürlich der eigene Stollen auf den Tisch. Eine Familientradition verrät Kirn dann noch zum Schluss: „Zu Ostern sitzen wir alle zusammen - dann essen wir die letzten Stollenreste“. (mz)