Glückspielaufsicht kann kommen Glückspielaufsicht kann kommen: Kabinett gibt grünes Licht für Ansiedlung in Halle
Magdeburg - Die neue, bundesweit operierende Glücksspielbehörde wird in das Technische Rathaus von Halle einziehen. Den Mietvertrag dafür hat die Landesregierung am Dienstag gebilligt. Die Behörde wird von allen Bundesländern gemeinsam getragen.
Unterschrift in dieser Woche
Finanzstaatssekretär Rüdiger Malter bestätigte den Beschluss auf MZ-Anfrage. Noch in dieser Woche soll der Mietvertrag unterzeichnet werden. Das Technische Rathaus gehört dem Immobilienunternehmen Polis, das es im Mai 2020 erworben hatte.
Die Glücksspielbehörde soll zum 1. Juli errichtet werden und sukzessive auf 110 Mitarbeiter aufwachsen. Sie ist zuständig für die Überwachung des Glücksspiels im Internet. Die Bundesländer wollen für diese in Deutschland noch unerlaubt operierende Branche Konzessionen vergeben und diese damit legalisieren. Sachsen-Anhalt wird Sitz der Behörde, weil das Land die Federführung bei den Verhandlungen hatte.
Malter sprach von einem großen Erfolg für das Land. „Da entstehen hochqualifizierte Arbeitsplätze. Das wird Halle sehr guttun.“ Nach MZ-Informationen wird die Behörde insbesondere hochspezialisierte Informatiker einstellen.
Einzug noch in diesem Sommer?
Derzeit wird das Technische Rathaus von Teilen der Stadtverwaltung genutzt. Der Auszug sollte ursprünglich schon bis Ende 2020 abgeschlossen sein - dieses Ziel wurde verfehlt. Nunmehr will die Stadt bis zum Sommer Platz machen. Insgesamt hat das Gebäude mehr als 9.000 Quadratmeter Fläche. Laut Staatssekretär Malter wird die Glücksspielbehörde davon rund 3.000 Quadratmeter belegen.
Als Mietpreis nannte er elf Euro je Quadratmeter; später soll die Summe auf 13 Euro steigen. „Alle Bundesländer können froh sein, dass die Behörde nach Halle kommt. In Hamburg, Köln oder München hätte das das Dreifache gekostet“, sagte Malter.
Staatsvertrag ist Formsache
Damit die Glücksspielbehörde starten kann, müssen alle Bundesländer den neuen Glücksspielstaatsvertrag beschließen. Das Ja aus Sachsen-Anhalt steht noch aus, gilt aber als gesichert. SPD und Grüne im Landtag hatten ihre Zustimmung lange offengehalten. Nach Verbesserungen beim Spielerschutz wollen auch sie mit Ja stimmen. (mz)