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Gift-Alarm am Hufeisensee  Gifte am Hufeisensee in Halle: Stadt bannt Gefahr durch Schadstoffe am Badestrand

Von Dirk Skrzypczak 10.07.2018, 09:46
Der gefährdete Uferbereich wird am Hufeisensee versiegelt.
Der gefährdete Uferbereich wird am Hufeisensee versiegelt. Dirk Skrzypczak

Halle (Saale) - Die Stadt Halle reagiert auf die Gesundheitsgefahr im Bereich der Liegewiesen am Hufeisensee. Dort ist jetzt ein Uferbereich mit Wasserbausteinen angeschüttet und mit Kies verschlossen worden. Die Schicht soll verhindern, dass Besucher mit giftigen Schadstoffen in Berührung kommen, die über das Grundwasser zum Hufeisensee geleitet werden.

Unternehmen leitet kontaminiertes Grundwasser in den Hufeisensee

Die chlorierten Kohlenwasserstoffe (LHKW) stammen vom ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) in der Karl-von-Thielen-Straße. Das seit Jahrzehnten verwaiste Gelände befindet sich im Besitz des Bundeseisenbahnvermögens (BEV). Das BEV lässt das kontaminierte Grundwasser auf dem Gelände abpumpen und reinigen. Eine Anfrage der MZ zum technischen Verfahren wurde vom BEV bislang nicht beantwortet.

Experten rechnen ohnehin damit, dass noch für die nächsten 15 Jahre LHKW mit dem Grundwasser in Richtung Hufeisensee transportiert werden - mit einer Geschwindigkeit von einem halben Meter pro Tag.

Giftstoffe am Hufeisensee: Badeverbot am Hufeisensee gilt weiterhin

Und dieser Zustrom ist auch dafür verantwortlich, dass die Stadt nach wie vor ein Badeverbot für den „Hufi“ verhängt hat, an das sich aber kaum jemand hält. Nach Angaben aus dem Ratshof wird seit 2013 die Schadstoffbelastung gemessen.

Sie zeige schwankende Werte. Deshalb hat die Stadt ein modifiziertes Grund- und Oberflächenwassermonitoring für die Zustrombereiche in den Hufeisensee sowie eine orientierende Untersuchung der Bodenluft in Auftrag gegeben. Ziel ist die Ermittlung der gegenwärtigen Schadstofffahnen im Grundwasser zur Eingrenzung der betroffenen Bereiche und eine eindeutige Lokalisierung der Schadstoffquellbereiche. (mz)