Gesundheits- und Vorsorgemesse: Gesundheits- und Vorsorgemesse Halle: OP-Roboter Da Vinci ist der Star

Halle (Saale) - Der „Da Vinci Xi“ ist der Star. Klaus Dieter Fritsche sitzt am OP-Roboter. Mit nur vier Fingern steuert der 68-Jährige über einen Monitor eine winzige Zange. Diese hält einen millimeterdünnen Silikonring fest und stülpt ihn exakt auf einen kleinen farbigen Kunststoffkegel.

Die beiden Chefärzte des Krankenhauses Martha-Maria Halle-Dölau, Florian Seseke und Uwe Rose, schauen dem Rentner über die Schulter. „Jede Bewegung an der Konsole wird in Echtzeit auf den vierarmigen OP-Roboter übertragen“, sagt Seseke.

Auch der Chefarzt ist von dem High-Tech-Gerät, das seit Juni in der Klinik zum Einsatz kommt, noch begeistert. Denn die zehnfache Vergrößerung auf dem Monitor erlaubt, etwa beim Schneiden, eine sehr hohe Genauigkeit. Fritsche nickt anerkennend: „Bei einer OP, wo ein solches Gerät eingesetzt wird, würde ich mir keine Sorgen machen.“

Das Martha-Maria-Krankenhaus hatte einen OP-Roboter vom Typ „Da Vinci Xi“ am Sonntag auf die zweite Gesundheitsmesse der Mitteldeutschen Zeitung ins hallesche Medienhaus mitgebracht. Mehr als 20 Aussteller, darunter Kliniken, Gesundheitsdienstleister sowie Vereine und Verbände, informierten über ihre Angebote und luden vor allem zum Mitmachen und Ausprobieren ein.

Zum zweiten Mal dabei war das BG Klinikum Bergmannstrost Halle. „Viele Gäste kommen an den Stand und fragen gezielt, weil sie etwa Hand- oder Fußschmerzen haben“, sagte Chirurgie-Facharzt Oliver Deml, der gleich einen Magazin-Stapel mit Ansprechpartnern in seinem Haus mitgebracht hatte.

Auf großes Interesse der insgesamt tausend Besucher stieß beispielsweise der Anbieter „Schlaf-Optimal“, der eine körpergerechte Anpassung von Matratzen vornimmt. MZ-Leserin Gita Schlösinger legte sich auf eine bereitgestellte Matratze mit 24 Sensoren. Diese erfassen genau ihre Körperschwerpunkte beim Schlafen.

„Eine gute Bettpolsterung muss dafür sorgen, dass die Wirbelsäule beim Liegen gerade bleibt“, erklärte Heiko Matalla von „Schlaf-Optimal“. Es sei daher ratsam, eine Matratze individuell anzupassen. Falsches Liegen führe häufig zu Schmerzen im Rücken oder an den Lenden.

„Ich bekomme einen guten Überblick bei wichtigen Themen“, sagte Besucherin Christa Knitter bei einer Pause, die sie mit ihrer Freundin für eine Stärkung nutzt. Neben Bratwurst waren beim MZ-Mahlzeit-Team besonders der herbstliche Gemüsetopf und das Grillgemüse mit Schafskäse gefragt. Der Gesundheitsgedanke griff schnell über.

Häufig sind es auch die vielen kleine Dinge, die zum Wohl des Körpers beitragen. So stellte der Fahrrad-Händler XXL Emporon verschiedene ergonomische Lenker und Griffe vor. Wem nach längeren Radtouren die Schultern schmerzen, der sollte sich beim Fachhändler beraten lassen.

Das gilt übrigens auch für den BH - auch dieser kann krankmachen. Beate Fleischer vom „Dessous am alten Markt“ sagte, dass „70 Prozent der Frauen die falsche Passform tragen“. Die meisten Frauen würden die Körbchengröße wählen, welche sie als junge Frau hatten. „Doch der Körper verändert sich“, sagte Fleischer zu ihren aufmerksamen Zuhörerinnen.

Prävention ist das Wichtigste, um Krankheiten zu vermeiden. Das ist nicht nur Thema der großen „MZ-Vorsorgeserie“, die seit einigen Wochen erscheint, sondern auch Thema auf der Messe. So konnten Besucher beim Kieser-Training eine Körperfett-Analyse machen lassen oder einen der zahlreichen Fachvorträge etwa über Nervenerkrankungen oder die Wirbelsäule besuchen. Das kam gut an. Zum Teil drängten sich die Wartenden vor den Seminarräumen. Das Stehen störe ihn nicht, sagte ein Gast. „Ist ja gut für die Gesundheit.“ (mz)