1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Gestiegene Kosten auf Friedhöfen: Gestiegene Kosten auf Friedhöfen: Bestattungen in Halle sollen bald teurer werden

Gestiegene Kosten auf Friedhöfen Gestiegene Kosten auf Friedhöfen: Bestattungen in Halle sollen bald teurer werden

Von Tanja Goldbecher 11.05.2019, 04:00
In Halle sollen die Kosten für Bestattungen sowie für Gräber ansteigen. Um bis zu 20 Prozent sollen die Friedhofsgebühren steigen.
In Halle sollen die Kosten für Bestattungen sowie für Gräber ansteigen. Um bis zu 20 Prozent sollen die Friedhofsgebühren steigen. Silvio Kison

Halle (Saale) - Auf einem Friedhof scheint die Welt für eine kurze Zeit stehen zu bleiben. Inmitten meist hoher Bäume werden verstorbene Menschen zur Ruhe gebettet, für die Angehörigen verbleibt die Grabstätte als ein Ort des Erinnerns. Doch auch Friedhöfe müssen wirtschaftlich sein. In den städtischen Anlagen ist das in den vergangenen Jahren nicht gelungen. Deshalb will die Stadtverwaltung nun die Gebühren erhöhen.

Besonders stark trifft die Erhöhungen Angehörige, die sich für eine Bestattung ihrer Verstorbenen im Sarg entscheiden. Über 20 Prozent sollen sich die Kosten für eine Erdbestattung auf dem Friedhof erhöhen. Die Kosten würden sich mit der neuen Satzung, die dann bis 2022 gilt, auf 916 Euro belaufen. Hinzu kommen die Gebühren für das eigentliche Grab, das für 20 Jahre vorgehalten wird. Auch diese Kosten sollen über 20 Prozent angehoben werden.

Urnenbestattungen werden in Halle immer beliebter

Für Urnenbestattungen, die immer beliebter werden, ist zwar auch eine Erhöhung geplant. Sie bleiben dennoch günstiger als Erdbestattungen. Die Kosten für die einzelne Urnengrabstelle werden sogar unwesentlich günstiger.

Warum die Gebühren erhöht werden, schlüsselt Baudezernent René Rebenstorf auf. „Wir haben einen Kostenanstieg gegenüber der Kostengrundlage für die Gebührensatzung von 2015 um 8,6 Prozent verzeichnet. Das liegt vor allem an höheren Sachkosten und an dem Anstieg der Personalkosten aufgrund tariflicher Änderungen“, sagt Rebenstorf.

Friedhöfe in Halle: 2017 konnten nur etwa 60 Prozent der Kosten durch Einnahmen gedeckt werden

2017 konnten zum Beispiel nur etwa 60 Prozent der Kosten durch Einnahmen gedeckt werden. Knapp 30 Prozent schießt die Verwaltung aus der Haushaltskasse ohnehin zu. Das weitere Defizit soll nun durch eine Gebührenerhöhung reduziert werden.

Aber auch auf kirchlichen Friedhöfen wie jener der Evangelischen Kirchengemeinde St. Briccius in Halle-Trotha oder der Kirchengemeinde St. Laurentius stehen immer wieder Anpassungen an. „Die Trockenheit im vergangenen Sommer hat bei uns zum Beispiel Wasserkosten in die Höhe getrieben“, sagt Friedhofsverwalter Volker Deichfuß. (mz)